Polnischer Eurokorps-Kommandeur mit sofortiger Wirkung abberufen
Aufgrund von Ermittlungen der Spionageabwehr hat Polen den Kommandeur des Eurokorps, Gromadzinski, abberufen. Der erklärt, er habe sich nichts vorzuwerfen.

Polen hat den bisherigen Kommandeur des Eurokorps in Strassburg, Generalleutnant Jaroslaw Gromadzinski, mit sofortiger Wirkung abberufen. Grund seien Ermittlungen der Spionageabwehr, nachdem neue Informationen über den Offizier bekannt geworden seien, teilte das Verteidigungsministerium in Warschau am Mittwoch auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Gromadzinski sei in sein Heimatland zurückbeordert worden.
Express my appreciation to Lieutenant General Hans-Peter Walser, Swiss Deputy Chief of Armed Forces 🇨🇭, for providing the opportunity to exchange insights and for our inspiring discussion about the future EU and NATO security architecture and collective cooperation with… pic.twitter.com/aHsxwDm8JB
— Jarosław Gromadziński (@JGromadzinski) March 21, 2024
Der 53 Jahre alte Gromadzinski hatte das Eurokorps seit Juni geführt. Weitere Details zum Gegenstand der Ermittlungen gab es zunächst nicht. Dem Portal Onet.pl sagte der Spitzenmilitär, er habe sich nichts vorzuwerfen, wolle die laufenden Ermittlungen jedoch nicht kommentieren.
Eurokorps für Nato und EU einsatzbereit
Das Eurokorps wurde 1993 auf Initiative des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl und des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand geschaffen. Heute können ihm bis zu 60 000 Soldaten aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien und Luxemburg unterstellt werden. Es ist sowohl für die Nato als auch für die Europäische Union einsatzbereit. Die militärische Führung hat ihren Sitz in Strassburg.