Präsident des Zentralrats der Juden mahnt dauerhaftes Erinnern an
Die Befreiung des Konzentrationslager in Bergen-Belsen jährte sich zum 75. Mal. Der Präsident des Zentralrats der Juden mahnte deshalb zum dauerhaften Erinnern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Befreiung des Konzentrationslagers in Bergen-Belsen jährte sich zum 75. Mal.
- Der Präsident des Zentralrates der Jugen mahnte deshalb zum dauerhaften Erinnern.
- Der Völkermord an den Juden gehöre zu Deutschlands Identität.
Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, ein dauerhaftes Erinnern angemahnt.
«Auch für die Stabilität unserer Demokratie ist es wichtig, sich immer wieder daran zu erinnern, wohin menschenverachtende Ideologien führen können.» Die Erinnerung an die Schoah, den Völkermord an den Juden, gehöre zu Deutschlands Identität.
Britische Soldaten befreiten das Konzentrationslager am Rande der Lüneburger Heide in Niedersachsen am 15. April 1945. In dem Lager stapelten sich rund 10'000 Tote. Die Schreckensbilder gingen um die Welt.
Gedenkfeier wird um ein Jahr verschoben
Trotz des Einsatzes britischer Truppen starben weitere 14'000 Häftlinge kurz nach der Befreiung an den Folgen von Hunger oder Krankheit. Rund 200'000 Menschen wurden nach Bergen-Belsen deportiert. Über 70'000 Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge kamen dort ums Leben, darunter die 15-jährige Anne Frank.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) rief die Bevölkerung am Mittwoch zum Innehalten und Gedenken auf. «Der 75. Jahrestag der Befreiung von Bergen-Belsen unterstreicht, wie wichtig Frieden und die Wahrung der Menschenrechte sind. Und dass insbesondere wir Deutschen alles dafür tun müssen, damit nie wieder Menschen anderen Menschen so unermessliches Leid zufügen.»
Die grosse Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Befreiung muss wegen der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschoben werden. Am Sonntag (19.4.) wird es eine kleine Veranstaltung mit Ministerpräsident Weil und Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) geben.