«Prime Day»: Verdi ruft Amazon-Mitarbeiter erneut zu Streiks auf
Der Amazon Prime Day 2023 hat begonnen. Auch in diesem Jahr ruft Verdi die Amazon-Mitarbeiter zum Streik auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Verdi ruft Amazon-Mitarbeiter zum Streik am Prime Day auf.
- Streiks sind in allen zehn Verteilzentren in Deutschland geplant.
- Amazon betont, dass keine Beeinträchtigungen für Verbraucher zu erwarten sind.
Über drei Tage solle bis Donnerstag in allen zehn Verteilzentren in Deutschland gestreikt werden, erklärte die Gewerkschaft. «Zentraler Streiktag ist an allen zehn Standorten der heutige Dienstag.» Der US-Konzern teilte mit, dennoch keine Beeinträchtigungen für Verbraucher zu erwarten.
«Seit zehn Jahren kämpfen aktive Amazon-Kollegen für einen Tarifvertrag», erklärte Streikleiterin Monika Di Silvestre. Zwar habe der Konzern die Stundenlöhne in den vergangenen Jahren wiederholt erhöht. Dennoch seien die Einkommen wegen längerer Arbeitszeiten und niedriger oder fehlender Sonderzahlungen oft hunderte Euro niedriger als in tarifgebundenen Unternehmen.
Prime Day: Amazon bereit für Kundebestellungen
Amazons Geschäftsmodell missachte die Bedürfnisse der Beschäftigten, dabei sei der Fachkräftemangel auch bei dem Versandhändler angekommen. «Wer qualifizierte und motivierte Beschäftigte haben möchte, muss als Arbeitgeber attraktiv sein», erklärte Di Silvestre. «Ein Tarifvertrag kann dazu erheblich beitragen.»
«Wir bieten eines der weltweit fortschrittlichsten Arbeitsumfelder. Mit wettbewerbsfähigen Löhnen, Prozessen und Systemen, die das Wohlbefinden und die Sicherheit aller Mitarbeiter gewährleisten», hielt Amazon dagegen. Inklusive Bonuszahlungen liege der Einstiegslohn für Logistikmitarbeiter künftig bei 14 Euro pro Stunde.
Mögliche Folgen der Streiks sieht der Konzern gelassen. «Unsere Teams an den Logistik-Standorten haben sich gewissenhaft auf die Prime Day Aktionstage vorbereitet. Und sind bereit, die Kundenbestellungen zu bearbeiten.»