Amazon probierte Fahrer als Ersthelfer aus
Amazon hat seine Lieferfahrer als Ersthelfer getestet. An dem Pilotprojekt nahmen mehr als 100 Fahrer teil, die zuvor ausgebildet wurden.

Amazon hat in Europa den Einsatz von Lieferfahrern als Ersthelfer bei medizinischen Notfällen getestet. An dem Pilotprojekt in Amsterdam, London und Bologna nahmen mehr als 100 Fahrer teil, wie Amazon nach einem Bericht des Finanzdienstes Bloomberg bestätigte.
Dabei wurden die Wagen mit Defibrillatoren ausgestattet, die einen gestörten Herzrhythmus mit Stromstössen normalisieren. Jetzt werde das «Feedback ausgewertet», teilte der Konzern mit.
Schneller als Ambulanzen
Mehrere Fahrer seien während des Tests nach App-Alarmmeldungen bei Notfällen eingetroffen – dort seien aber bereits Rettungskräfte im Einsatz gewesen. Bloomberg berichtete unter Berufung auf Amazon-Unterlagen, der Versuch mit dem Namen «Project Pulse» sei zunächst im November 2023 in Amsterdam gestartet. Freiwillige unter den Fahrern hätten einen Erste-Hilfe-Kurs bekommen, der auch die Bedienung der Defibrillatoren beinhaltete.
Amazon-Fahrer sind über den Tag quer durch die Städte unterwegs. Die Unterlagen enthielten dem Bericht zufolge eine Studie des Medizintechnik-Anbieters Philips, wonach Fahrer aus einer Flotte von 50 Wagen mit Defibrillatoren an Bord in einem nördlichen Bezirk von Seattle im Schnitt mehr als eine Minute schneller als Rettungsdienste bei Notfällen eintreffen könnten.