Problem-Hochhaus hat auch noch Kakerlaken
Bewohner des Duisburger Problem-Hochhauses verstehen den DHL-Lieferstopp nicht. Probleme bereite nicht die Sicherheit, sondern die Kakerlaken.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Duisburger Problem-Hochhaus klagen die Bewohner über Kakerlaken.
- Auch andere «nette Tierchen» würden ungewollt dort leben.
- Zwei Rentnerinnen beschweren sich über den Müll und sage, sie hätten Angst.
Ungewollt steht ein Hochhaus in Hochheide, in der deutschen Stadt Duisburg, in den Schlagzeilen: Die DHL liefert keine Pakete mehr, da es wiederholt zu «bedrohlichen Zustellsituationen» gekommen sei. Der «Weisse Riese», wie das Haus genannt wird, wurde so über Nacht als Problem-Hochhaus bekannt.
Ob gerechtfertigt oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen: Ein Rentner, der dort wohnt, bezeichnet gegenüber «Focus», den Zustell-Stopp als «Quatsch». Er habe noch nie eine bedrohliche Situation für einen Pöstler beobachtet. Ein 35-jähriger Nachbar stimmt zu, es habe noch nie Probleme mit der Paketzustellung gegeben.
Auch Zahlen der Polizei bestätigen die Meinung der beiden Bewohner: Postboten haben noch nie Anzeigen wegen Vorfällen im Hochhaus eingereicht. Und laut der «Bild» wurden im ersten Halbjahr 2024 bloss zwei Pakete-Diebstähle gemeldet.
Gegenüber «Focus» möchte die Polizei dann auch nicht von einem Sicherheitsproblem sprechen. Von Juni 2022 bis Juli 2023 wurde Polizisten zwar 284 Mal zum Hochhaus mit den 320 Wohnungen gerufen. Meist handelte es sich aber um «Bagatelldelikte wie Ruhestörung oder Nachbarschaftsstreit».
Dennoch scheint es beim «Weissen Riesen» einige Probleme zu geben: «Focus» berichtet von Essensresten, Möbeln und Einkaufswagen in den Grünanlagen. Ratten liefen herum. Auch der 35-jährige Bewohner klagt über ungewollte tierische Mitbewohner: Wenn er mal ein paar Tage nicht putze, kämen Kakerlaken in seine Wohnung.
«Wir ältere Menschen haben Angst»
Dasselbe Problem hatte auch eine 30-jährige Mutter bis vor Kurzem. Neben Kakerlaken lebten bei ihr auch Bettwanzen. Allgemein wimmle es im Haus von «netten Tierchen». Im Gegensatz zum 35-Jährigen und zum Rentner will sie ausziehen, findet aber keine neue Wohnung.
Zwei Rentnerinnen, die ganz in der Nähe des sogenannten «Problem-Hochhauses» leben, sagen, man müsse sich schämen. Früher sei Hochheide noch eine Vorzeigegegend gewesen.
Sie sprechen von einem «Brennpunkt» und «Drecksloch». Müll liege herum, in der Vergangenheit seien auch schon Möbel aus dem Hochhaus geflogen. «Wir ältere Menschen haben Angst.»