Prodigy-Frontmann Keith Flint mit 49 Jahren tot aufgefunden

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Grossbritannien,

Der Sänger und Frontmann der britischen Elektro-Punk-Band The Prodigy, Keith Flint, ist tot.

Keith Flint beim Incheon Pentaport Rock Festival 2015
Keith Flint beim Incheon Pentaport Rock Festival 2015 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitglied der britischen Elektro-Punk-Band spricht von Suizid .

Die Polizei fand die Leiche des 49-jährigen Musikers am Montag in dessen Haus in der nordöstlich von London gelegenen Grafschaft Essex. Sein Bandkollege Liam Howlett schrieb auf Instagram, Flint habe sich am Wochenende das Leben genommen. Die Polizei hatte den Tod zuvor als «nicht verdächtig» eingestuft.

Die Band würdigte den verstorbenen Musiker als «wahren Pionier, Erneuerer und Legende». «In grossem Schock und tiefer Trauer bestätigen wir den Tod unseres Bruders und besten Freundes», erklärten die anderen Bandmitglieder. «Er wird uns für immer fehlen.»

Der Sänger mit dem prägnanten Irokesenschnitt, dem dämonischen Aussehen und den vielen Piercings und Tattoos hatte massgeblich dazu beigetragen, The Prodigy in den 90er Jahren zu einer der einflussreichsten Bands aus der Rave-Szene zu machen. Der Frontmann war ursprünglich Tänzer bei The Prodigy.

Mit einer Mischung aus intensiven Breakbeats und Punk-Elementen kreierte die Band einen unverkennbaren Mix, der sie von der Underground-Szene auch in die Musikshow «Top of the Pops» brachte. Zu ihren bekanntesten Hits zählen «Firestarter» aus dem Jahr 1996 und «Smack My Bitch Up», eine Auskoppelung aus dem Album «The Fat Of The Land» von 1997.

Besonders das Video zu «Smack My Bitch Up» sorgte mit seinen Gewaltszenen für heftige Kontroversen. Wegen des Vorwurfs der Frauenfeindlichkeit wurde es unter anderem von der BBC nicht ausgestrahlt.

«Da war ein echter Willen, keine Kompromisse einzugehen», sagte Flint 2015 einmal in einem AFP-Interview über den Stil der Band. «Wir brauchten einfach ein Gegengift zur DJ-Szene, was es ziemlich brutal gemacht hat.» Stets kritisch gegenüber der Obrigkeit, engagierte sich die Band unter anderem gegen ein 1994 vom britischen Parlament verabschiedetes Gesetz zum Verbot von Rave-Partys.

Der 1969 in London geborene Flint wuchs in Essex auf. In den 90er Jahren traf er Liam Howlett in einem Nachtklub. Dieser wurde an seiner Seite der Mitgründer der Band und schrieb deren meiste Songs.

Flint war ein begeisterter Motorradfahrer. Er nahm an Wettrennen teil und hatte mit dem Team Traction Control seinen eigenen Rennstall. 2007 legte er per Motorrad von Grossbritannien 2500 Kilometer zurück, um am Grossen Preis von Spanien teilzunehmen.

2014 kaufte er im Dorf Pleshey in Essex ein Pub. «The Leather Bottle» ist ein beliebter Anziehungspunkt von Fans.

Die Nachricht von Flints Tod überschattet die derzeitige Welttournee der Band mit ihrem siebten Album «No Tourists». In ersten Reaktionen zeigten sich Kollegen entsetzt. «Echt traurig über die Nachricht. Er war immer sehr witzig, und sehr nett mit Tom (Rowlands) und mir, als wir mit unseren gemeinsamen Auftritten anfingen», erinnerte sich Ed Simons vom britischen Elektro-Duo The Chemical Brothers. «Wir haben einen Titanen verloren», erklärte die Soul-Sängerin Beverly Knight.

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