Prognose: Polens Regierungspartei PiS bei Parlamentswahl vorn
Die PiS dürfte nach der Parlamentswahl in Polen stärkste Kraft bleiben. Laut Prognosen erreicht sie 36,8 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- In Polen hat die PiS wohl ihre Mehrheit im Parlament verteidigt.
- Die Regierungspartei erreicht Prognosen zufolge 36,8 Prozent.
Bei der Parlamentswahl in Polen liegt laut Prognosen die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) vorn.
Die seit 2015 regierenden Nationalkonservativen dürften auf 36,8 Prozent der Stimmen kommen, wie Nachwahlbefragungen des Meinungsforschungsinstituts Ipsos ergaben.
Laut den Vorhersagen kommt die oppositionelle Bürgerkoalition mit 31,6 Prozent auf den zweiten Platz. Möglicherweise wird sie aber doch noch zur Siegerin der Wahl. Denn es ist durchaus denkbar, dass das Bündnis von Ex-Premier Donald Tusk am Ende die Regierung stellen wird.
In den Prognosen wurden der PiS 200 Sitze im neuen Parlament vorhergesagt. Die Mehrheit liegt bei 231 der 460 Mandate.
Opposition könnte Dreierbündnis bilden
Als Koalitionspartner kommt nur die ultrarechte Konfederacja infrage. Doch diese Formation brachte es laut Prognosen auf lediglich 6,2 Prozent – das wären 12 Sitze und damit zu wenig für eine Regierungsmehrheit. Zudem hatte die Konfederacja im Wahlkampf immer wieder betont, sie wolle kein Bündnis mit der PiS.
Die oppositionelle Bürgerkoalition (KO) käme laut Prognosen auf 163 Mandate. Sie könnte mit dem christlich-konservativen Dritten Weg (13 Prozent) und dem Linksbündnis Lewica (8,6 Prozent) eine Koalition bilden. Das Dreierbündnis käme auf insgesamt 248 Abgeordnete und hätte eine Mehrheit im Parlament.
Oppositionsführer Donald Tusk sah sich am Abend daher schon als Sieger: «Ich habe mich noch nie so sehr über den zweiten Platz gefreut. Polen hat gewonnen, die Demokratie hat gewonnen, das ist das Ende der PiS-Regierung», sagte er am Wahlabend. PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski sagte, man warte auf den weiteren Verlauf der Ereignisse.
Das Kräfteverhältnis im Parlament kann sich noch durch Nuancen von wenigen Prozentpunkten für kleinere Parteien verschieben. Erwartet wird eine langwierige Regierungsbildung.