Prozess gegen Deutsche wegen IS-Mitgliedschaft beginnt im August in Düsseldorf
Vor einem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf beginnt am 12. August der Prozess gegen eine 47-jährige Deutsche wegen Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Das Wichtigste in Kürze
- 47-Jährige aus Köln soll mit achtjährigem Sohn nach Syrien gereist sein.
Das Gericht liess die Anklage der Bundesanwaltschaft gegen die Kölnerin Mine K. zu und eröffnete das Hauptverfahren, wie ein Justizsprecher am Donnerstag mitteilte.
Laut Anklage soll die Frau im Januar 2015 noch in Deutschland per Videotelefonie einen IS-Kämpfer geheiratet und diesen dann im darauffolgenden Monat in der Türkei getroffen haben. Mit ihm und ihrem damals achtjährigen Sohn sei sie dann nach Syrien gereist. Von dort soll sie vom IS in den Irak gebracht worden sein.
Um den Gebietsanspruch des IS in einer besetzten Gegend zu festigen, soll K. mit ihrer Familie ein Haus bezogen haben, dessen schiitische Bewohner von der Dschihadistenmiliz vertrieben worden waren. Wegen dieser Inbesitznahme wird der Angeklagten neben der IS-Mitgliedschaft auch ein Kriegsverbrechen gegen Eigentum vorgeworfen.
Der Ehemann von K. wurde Ende 2015 getötet, im Herbst 2016 verliess sie laut Anklage mit ihrem Kind den IS und ging zunächst in die Türkei. Im vergangenen Oktober kehrte sie von dort nach Deutschland zurück und wurde bei ihrer Einreise am Düsseldorfer Flughafen festgenommen. Für den Prozess gegen K. beraumte das Düsseldorfer Gericht zunächst insgesamt 18 Verhandlungstage bis zum 29. Oktober an.