Prozess um Gift-Attacke: 20 Jahre Haft für Frau nach Mordversuchen
Eine Frau versuchte in Österreich ihren reichen Mann zu vergiften. Er überlebte, erblindete aber fast völlig. Nun muss die 32-Jährige 20 Jahre in Haft.
In Österreich ist eine 32-jährige Frau wegen zweifachen Mordversuchs zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Korneuburg sah es als erwiesen an, dass sie ihren ehemaligen Partner, einen 42 Jahre alten Landwirt, aus Habsucht mit einem giftigen Getränk sowie mit Schnitten in den Unterarm zu töten versucht hat.
Der vermögende Mann überlebte beide Attacken nur äusserst knapp, aber erblindete fast völlig nach dem Verzehr des Getränks – einer Mischung aus Methanol und sogenannten Magic Mushrooms. Die Angeklagte, die vom Opfer als Alleinerbin eingesetzt worden war, hatte die Tötungsabsicht bestritten. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.
Methanol im Cocktail liess Opfer fast erblinden
Zum ersten Mordversuch kam es laut Gericht im Sommer 2022. Bei einer Feier trank der 42-Jährige ein von seiner Partnerin gereichtes Getränk in einem Zug aus. Das Methanol im Cocktail liess den Mann laut Anklage fast erblinden, die Augen haben seitdem nur noch eine geringe Sehkraft.
Im November 2022 schliesslich bekam er von der Angeklagten als Nahrungsergänzungsmittel deklarierte Schlaftabletten. Im tiefen Schlaf fügte die Verdächtige dem Mann laut Urteil Schnitte im Unterarm zu, um so einen Suizid vorzutäuschen.
Der Gutachter bescheinigte der 32-Jährigen zwar Zurechnungsfähigkeit, aber auch eine Persönlichkeitsstörung. Bei ihr liege «eine sehr schwere Form des Lügens» vor. Abgesehen von der Haft muss die Angeklagte dem Opfer rund 193'000 Euro zahlen.