Das Wichtigste in Kürze
- Jedes Jahr werden über 100 Millionen Franken mit Supplementen umgesetzt.
- Besonders wichtig und gefragt sind Vitamine.
Als Supplements oder Nahrungsergänzungsmittel werden frei verkäufliche Substanzen bezeichnet, die diverse natürliche Nährstoffe in konzentrierter Form enthalten.
Sie sind als Tabletten und Kapseln oder in Form von löslichen Pulvern und Getränken erhältlich. Ihr Hauptzweck ist die ausreichende Versorgung des Körpers mit Nährstoffen, wenn die normale Zufuhr nicht ausreicht.
Frauen greifen häufiger zu Supplements
Nahrungsergänzungsmittel werden laut einer Umfrage des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) von fast einem Drittel der Bevölkerung konsumiert. In der Deutschschweiz wird demnach mehr konsumiert als in anderen Regionen und Frauen nehmen häufiger Supplemente ein als Männer.
Mehrheitlich wird nur ein einziges Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, wobei Vitamine vor Kombipräparaten und Mineralstoffen liegen.
Dass Frauen häufiger zu Supplements greifen, überrascht nicht: Sie gelten insgesamt als gesundheitsbewusster als Männer. Dazu leiden Frauen häufiger unter spezifischen Mangelerscheinungen, die sich nicht immer über die Nahrung decken lassen.
Das wohl bekannteste Beispiel ist Eisen: Frauen verlieren jeden Monat während der Menstruation viel Blut, wodurch der Eisenspiegel niedriger werden kann. Ein Supplement kann dieses Defizit auffangen.
Bei Frauen mit Kinderwunsch spielt auch Folsäure eine wichtige Rolle. Ein Mangel an Folsäure kann beim Fötus zu schweren Neuralrohrdefekten wie Spina Bidifa (offener Rücken) führen. Dies betrifft heute ein bis zwei von 1000 Schwangerschaften.
Supplements: Vitamine für die allgemeine Gesundheit
Supplements, welche zum Ausgleich eines Mangels eingenommen werden, stehen nur an zweiter Stelle (26 Prozent der Befragten). Die Mehrheit (36 Prozent) entfällt auf Supplemente, die zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Gesundheitszustandes eingenommen werden.
Dies betrifft vor allem Vitamine, von denen Vitamin C meist die grösste Bedeutung eingeräumt wird. Vitamin C stärkt das allgemeine Immunsystem und steckt vor allem in frischem Obst und Gemüse.
Bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung hingegen muss häufig Vitamin B12 supplementiert werden. Dies vor allem, da das Vitamin mehrheitlich in tierischen Produkten steckt.
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die Bedeutung von Vitamin D gewachsen. Dieses Vitamin stellt der Körper unter dem Einfluss von Sonnenlicht auf die Haut selbst her.
Aufgrund der nördlichen Lage der Schweiz und dem tiefen Stand der Sonne im Winter kommt es oft zu einem Defizit. Vor allem in den Wintermonaten lässt sich dieses mit synthetischem Vitamin D ausgleichen.
Supplements für andere Gruppen
Sportlerinnen und Sportler setzen auf Supplemente, um ihre Leistung zu steigern und den Muskelaufbau zu fördern. Spitzenreiter bei der Nachfrage ist Protein, das in der Regel in Pulverform gekauft und zu Proteinshakes verrührt wird. Genauso wichtig für eine gesunde Muskulatur ist der Mineralstoff Magnesium. Dieser stärkt die Muskeln und die Nerven.
Mit zunehmendem Alter kann der Körper viele Nährstoffe nicht mehr selbst so gut herstellen wie früher. Zusätzliches Kalzium ist dann beispielsweise wichtig, um den Abbau der Knochenmasse zu bremsen und Osteoporose zu verhindern. Omega-3-Fettsäuren stärken die Gesundheit des Herzens.
Millionenmarkt Supplemente
Das steigende Gesundheitsbewusstsein der Schweizerinnen und Schweizer hat Supplemente zu einem Millionenmarkt werden lassen.
Alleine im Jahr 2024 setzte die Branche laut «statista» rund 107 Millionen Franken mit Vitaminen und Mineralstoffen um.
Bis 2029 soll der Umsatz auf 124,8 Millionen Franken steigen – dies entspricht einem Wachstum von 3,11 Prozent pro Jahr.