Puigdemont sieht von Kandidatur als Kataloniens Regionalpräsident ab

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Spanien,

Der Ex-Separatistenführer Carles Puigdemont verzichtet auf das Amt des Regionalpräsidenten von Katalonien. Stattdessen schlug er den Politiker Quim Torra vor.

Carles Puigdemont soll nach Spanien ausgeliefert werden. Das fordert die deutsche Generalstaatsanwaltschaft.
Carles Puigdemont soll nach Spanien ausgeliefert werden. Das fordert die deutsche Generalstaatsanwaltschaft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Carles Puigdemont sieht von der Kandidatur für Kataloniens Regionalchef ab.
  • Es ist das Ende eines monatelangen Tauziehens um die Bildung einer neuen Regierung.
  • Seit der Neuwahl im Dezember scheiterten in Katalonien vier Versuche zur Regierungsbildung.

Der von der spanischen Justiz gesuchte katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont hat auf seine erneute Kandidatur als Regionalpräsident verzichtet. Als unbelasteten Ersatzkandidaten schlug er in einem am Donnerstag in sozialen Medien verbreiteten Video den weitgehend unbekannten Politiker Quim Torra vor. Damit zeichnete sich ein Ende des monatelangen Tauziehens um die Bildung einer neuen Regierung für die nordostspanische Region ab.

Das Verfassungsgericht hatte zuvor auf Antrag der Zentralregierung in Madrid die Pläne der Separatisten zur Wahl Puigdemonts in dessen Abwesenheit erneut gekippt. Wenn es bis zum 22. Mai keine neue Regierung gibt, muss in Katalonien neu gewählt werden.

Das Medieninteresse an Carles Puigdemont war immens.
Das Medieninteresse an Carles Puigdemont war immens. - Keystone

Seit der Neuwahl im Dezember scheiterten in Katalonien vier Versuche zur Regierungsbildung. Die ernannten Kandidaten hielten sich entweder im Ausland im Exil auf - was im Januar beim ersten Versuch mit Puigdemont der Fall war - oder sassen in Untersuchungshaft. Das Verfassungsgericht hatte schon im Januar aufgrund eines Antrags von Madrid bestätigt, dass sich ein Kandidat persönlich im Parlament in Barcelona wählen lassen muss.

Puigdemont war im Herbst 2017 nach dem verfassungswidrigen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober und seiner anschliessenden Amtsenthebung nach Belgien geflohen. Am 25. März wurde er aufgrund eines europäischen Haftbefehls in Schleswig-Holstein festgenommen. Die spanische Justiz wirft ihm unter anderem Rebellion und Untreue vor, dem 55-Jährigen drohen bis zu 30 Jahre Haft. Die deutsche Justiz muss noch entscheiden, ob er an Spanien ausgeliefert wird. Puigdemont hielt sich zuletzt in Berlin auf.

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