Wladimir Putin sagt, Biden wäre für Russland der bessere US-Präsident als Trump. Er sei erfahrener, berechenbarer, «ein Politiker alter Schule».
Biden
Wladimir Putin und Joe Biden bei einem Treffen in der Schweiz. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Putin hofft für Russland auf einen Wahlsieg Joe Bidens gegen Trump.
  • Der Kremlchef zieht Biden vor, da er erfahrener und berechenbarer sei.
  • Russland werde aber mit jedem Präsidenten zusammenarbeiten, den die Amerikaner wählten.
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Für Russland wäre nach Worten von Kremlchef Wladimir Putin ein Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentenwahl der beste mögliche Ausgang. In einem Interview für das russische Fernsehen, das der Kreml am Mittwoch vorab auszugsweise veröffentlichte, kritisierte Putin zwar die US-Regierung: «Ich denke, dass die Haltung der jetzigen Administration in höchstem Masse schädlich und falsch» sei. Die beiden grossen Atommächte liegen in fast allen internationalen Fragen über Kreuz, vor allem wegen des Ukraine-Kriegs.

Trotzdem sei ein Sieg Bidens vorzuziehen, sagte Putin. «Er ist der Erfahrenere, er ist berechenbar, er ist ein Politiker alter Schule.» Allerdings werde Russland mit jedem Präsidenten arbeiten, den das Volk der Vereinigten Staaten wähle.

Putin nimmt Biden in Altersfrage in Schutz

Putin (71) nahm den 81-jährigen Biden auch in Schutz vor Vermutungen, dass dieser nicht mehr gesund genug für sein Amt sei. Schon bei einem Gipfeltreffen in der Schweiz 2021 habe es geheissen, dass Biden nicht mehr handlungsfähig sei, sagte Putin. «Ich habe nichts dergleichen gesehen.»

Die Äusserungen Putins passen nicht recht zur Politik Russlands in den vergangenen Jahren, die auf den Republikaner Donald Trump gesetzt hat. Trump rühmt sich seines angeblich guten Drahtes zu Putin.

Ukraine Krieg
Donald Trump bei einem Treffen mit Wladimir Putin vor einigen Jahren. - keystone

In dem Interview ging der Kremlchef auf Trumps viel kritisierte Äusserung ein, dass er Nato-Bündnispartnern mit geringen Verteidigungsausgaben im Fall eines russischen Angriffs keine amerikanische Unterstützung gewähren würde. Trump habe seine eigene Sicht darauf, wie sich das Verhältnis der USA und ihrer Verbündeten entwickeln sollte, sagte Putin. Unlogisch daran sei nur die Haltung der Europäer: «Sie wollen, dass die USA sie weiter umsonst beschützen».

Bei der US-Wahl im kommenden November zeichnet sich eine Neuauflage des Duells Biden gegen Trump von 2020 ab.

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