Putin-Kritiker Kara-Mursa in Strafkolonie in Sibirien angekommen
Im April wurde der Putin-Kritiker Kara-Mursa verurteilt, nun kam er in der Hochsicherheitskolonie nach langer Reise an.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Putin-Kritiker Kara-Mursa wurde im April in Moskau angeklagt und verurteilt.
- Nach drei Wochen Reise kam er nun in der sibirischen Sicherheitskolonie an.
Am Sonntag teilte Kara-Mursas Anwalt Wadim Prochorow die Ankunft seines Klienten in der Hochsicherheitskolonie IK-6 mit. Sein Mandant sei nach Omsk gebracht worden, um dort seine Strafe abzusitzen. Die gesamte Reise von Moskau ins 2700 Kilometer entfernte Omsk habe knapp drei Wochen gedauert. «Er wurde sofort in einer Isolationszelle untergebracht», fügte Prochorow hinzu.
Das russische Strafvollzugssystem benötigt oft Wochen, um Gefangene in die weit entfernten Gefängnisse des Landes zu bringen. Dabei ist der Aufenthaltsort des Gefangenen während der Durchreise oft unbekannt.
Putin-Kritiker Kara-Mursa wegen Falschinformation verurteilt
Die Unterbringung in einer Isolationszelle gefährdet laut Anwalt Prochorow die Gesundheit des 42-jährigen Kara-Mursa. Dieser leidet seinen Anwälten und seiner Familie zufolge aufgrund von zwei Giftanschlägen an der Nervenerkrankung Polyneuropathie.
Kara-Mursa war im April nach einem Prozess hinter verschlossenen Türen für schuldig befunden worden. Er habe «falsche Informationen» über die russische Armee verbreitet und Verbindungen zu einer «unerwünschten Organisation» unterhalten. Zahlreiche westliche Staaten forderten die Freilassung des Oppositionellen, der neben der russischen auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt.
Moskau spricht harte Strafen aus
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine geht Moskau mit beispielloser Härte gegen Oppositionelle vor. Fast alle der bekanntesten politischen Regierungsgegner in Russland sind entweder ausser Landes geflohen oder sitzen im Gefängnis.