Putin ratifiziert umstrittenes Fake-Gesetz über «Freiwillige»
Mit dem Gesetz wird nicht nur Kritik an der regulären Armee bestraft, sondern auch an «Freiwilligen», die im Nachbarland kämpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das umstrittene Gesetz ist ratifiziert worden.
- Bei einer Verurteilung nach dem neuen Gesetz drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Kremlchef Wladimir Putin hat die Verschärfungen des umstrittenen Gesetzes zur Bestrafung von «Verleumdung» oder «Diskreditierung» Kriegsfreiwilliger unterzeichnet. Schwer bestraft wird damit nicht nur Kritik an der regulären Armee, sondern auch an «Freiwilligen», die im Nachbarland kämpfen.
Das Gesetz «Über die Eintragung von Änderungen in das Strafgesetzbuch» wurde am Samstag auf dem offiziellen Gesetzesportal der russischen Regierung veröffentlicht. Bei einer Verurteilung nach dem neuen Gesetz drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Die Gesetzesverschärfung geht vor allem auf eine Forderung des Chefs der berüchtigten Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, zurück. Dieser hatte für den Krieg gegen die Ukraine reihenweise Schwerverbrecher rekrutiert. Von der Politik forderte der 61-Jährige, die Söldner – die offiziell als Freiwillige gelten – vor übler Nachrede zu schützen.
Schon in den vergangenen Monaten beschnitt die russische Führung im Zusammenhang mit ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine die Meinungsfreiheit im eigenen Land massiv. Wegen angeblicher «Diskreditierung der russischen Armee» oder Verbreitung von Falschmeldungen wurden in den vergangenen Monaten etliche Kriegsgegner zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. International gelten viele als politische Gefangene.