Rat für deutsche Rechtschreibung berät über Gendersternchen

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Belgien,

Der Rat für Rechtschreibung berät heute über den Genderstern und will etwas entscheiden. Vor zwei Jahren empfahl er keine Sonderzeichen zu verwenden.

Gendergerechte Suche nach Personal auf diesem Schild in Berlin.
Gendergerechte Suche nach Personal auf diesem Schild in Berlin. - Jens Kalaene/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Rat der Rechtschreibung trifft sich heute zur Diskussion des Gendersterns.
  • Laut der Geschäftsführerin soll auch etwas entschieden werden.
  • 2021 riet der Rat noch, Stern und Doppelpunkt im Wortinneren zu vermeiden.

Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen im Wort: Immer wieder werden kontroverse Debatten über das Gendern geführt. Der Rat für deutsche Rechtschreibung berät heute im belgischen Eupen über geschlechtergerechtes Schreiben, wie das Gremium ankündigte.

Die Geschäftsführerin des Rats, Sabine Krome, sagte vorab der Deutschen Presse-Agentur: Bislang habe es keinen Passus im vom Rat herausgegebenen Amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung «explizit zum Umgang mit gendergerechter Schreibung, und hier insbesondere den die Orthografie betreffenden Sonderzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt» und andere im Wortinneren gegeben. Über eine Aufnahme eines solchen Passus werde beraten und es werde auch etwas beschlossen. Hintergrund ist Krome zufolge auch, dass es in den vergangenen Jahren viele Anfragen von behördlicher Seite und von Schulen gab.

Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt?

Der Rat ist eine wichtige Instanz für Rechtschreibung. Seine Aufgabe im Auftrag von staatlichen Stellen ist es, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren und die Rechtschreibung auch mit Blick auf den Wandel der Sprache weiterzuentwickeln.

Genderstern Deutsch SVP
Mit dem Genderstern sollen Männer, Frauen und non-binäre Menschen mitgemeint werden. - keystone

Zuletzt hatte der Rat im Jahr 2021 empfohlen, Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt oder andere Formen zur Kennzeichnung von mehrgeschlechtlichen Bezeichnungen im Wortinneren zu diesem Zeitpunkt nicht in das Amtliche Regelwerk aufzunehmen. Einer der angegebenen Gründe war, dass geschlechtergerechte Schreibweise nicht das Erlernen der geschriebenen deutschen Sprache erschweren dürfe.

Seit Jahren wird in deutschsprachigen Ländern diskutiert, ob – und wenn ja, wie – die männlichen Formen in der Sprache durch weiter gefasste Begriffe ersetzt werden können oder sollten – um zum Beispiel Frauen offensiver einzubeziehen. Das Gendersternchen wie bei Lehrer*innen ist eine Möglichkeit. Manche setzen an die Stelle auch einen Doppelpunkt oder einen Unterstrich. In der gesprochenen Sprache und im Fernsehen oder Radio äussert sich das dann als Sprechpause.

Aufgeladene Debatte

Die Debatte um den Gebrauch von Gender-Sprache betrifft inzwischen viele Lebensbereiche und kocht zum Teil auch hoch.

Sollte der Genderstern verwendet werden?

Ein Beispiel aus Politik und Medien: CDU-Chef Friedrich Merz positionierte sich auf einem CDU-Parteitag 2022 indirekt gegen das Gendern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und sagte: «Universitäten, meine Damen und Herren, und öffentlich-rechtlicher Rundfunk sind keine Volkserziehungsanstalten.» Von Senderseite wurde der Vorwurf zurückgewiesen.

Auch in der Wirtschaft und bei Gerichten ist das Thema Gendern längst angekommen. So beschäftigte sich zum Beispiel das Landgericht Ingolstadt im vergangenen Jahr mit einer Klage gegen einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache beim Autobauer Audi.

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Kommentare

User #5016 (nicht angemeldet)

Also ich schreibe lieber "Bürger" als "Bürger:innen". Das spricht alle Menschen an, die den Bürgerstand haben, egal welchen Geschlechts. Dann haben wir die "Gender ist fliessend"-Debatte auch gleich abgehakt.

Marcus Tuciro

Ich finde auch, dass das alles einfacher macht. Für alle Leute:innen, Menschen:innen... Eigentlich Jedermann:in.

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