Rätsel um Fund militärischer Trümmer in Polen
In Polen wurden rätselhafte militärische Trümmer gefunden. Dementsprechend wurden Vorwürfe gegen die Luftraumkontrolle erhoben.
Das Wichtigste in Kürze
- In Polen wurden militärische Trümmer gefunden.
- Die Herkunft der Trümmer ist ungewiss.
Vor einigen Wochen wurden Trümmern eines militärischen Flugobjekts in der Nähe des zentralpolnischen Bydgoszcz gefunden. Mittlerweile hat der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak Vorwürfe gegen die Führung der Luftraumkontrolle erhoben.
Diese habe das polnische Verteidigungsministerium nicht darüber informiert, dass sich ein Objekt, «möglicherweise eine Rakete», dem Luftraum des Landes nähere. Das teilte Blaszczak am Donnerstag in Warschau mit.
Am 27. April hatte Polens Justizminister Zbigniew Ziobro bekannt gegeben, dass die Staatsanwaltschaft sowie Spezialisten die Trümmer eines unbekannten militärischen Flugobjekts untersuchen. Später gab das Verteidigungsministerium bekannt, von dem Objekt gehe keine Gefahr für die Bevölkerung aus. Die Staatsanwaltschaft in Danzig teilte mit, am Fundort seien keine Spuren von Sprengstoff gefunden worden.
Trümmer sorgen für Verwirrung
Nach Informationen des Radiosenders Rmf.fm hatten Zeugen am 24. April in einem Wald bei Zamosc Trümmer eines militärischen Flugobjekts entdeckt und dies den Behörden gemeldet.
Er habe keine Information darüber erhalten, dass am 16. Dezember 2022 ein Objekt in den polnischen Luftraum eingedrungen sei, sagte Blaszczak nun über den damaligen Tagesbericht der Luftraumkontrolle.
Die eingeleiteten Untersuchung habe ergeben, dass auch bei der Suche nach dem Objekt Fehler gemacht worden seien. Nur Polizisten hätten nach der mutmasslichen Rakete gesucht, Soldaten seien nicht hinzugezogen worden. Zudem sei die Suche bereits am 19. Dezember eingestellt und ein Hubschrauber erst am letzten Tag der Suche eingesetzt worden.
Blaszczak widersprach Medienberichten, dass er den Einsatz von Soldaten bei der Suche verweigert habe. «Ich habe nie eine solche Bitte erhalten», sagte er. Zudem besagten die militärischen Vorschriften, dass die operative Führung eine solche umfangreiche Suche selbstständig vornehmen müsse.
Die Untersuchung habe ergeben, dass die operative Führung ihre Pflichten nicht erfüllt habe. Eventuelle personelle oder disziplinarische Massnahmen schloss der Minister nicht aus.