Beim Treffen vom Mittwoch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem türkischen Staatsschef Recep Tayyip Erdogan kam es zum Eklat.
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Der türkische Staatsschef Erdogan sorgt mit einem Kurden-Video im Weissen Haus für Entrüstung. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem Video über die YPG-Miliz entsetzte Recep Tayyip Erdogan das Weisse Haus.
  • Erdogan brachte den Videoclip über die kurdischen Verbündeten der USA auf einem iPad mit.
  • Viele anwesende US-Senatoren reagierten irritiert beim Treffen vom letzten Mittwoch.
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«Absurd» und «reine Propagande», diese klaren Worte findet ein anonymer US-Senator der Republikaner. Diese Äusserungen stammen aus seinem Statement gegenüber «CNN» und beziehen sich auf ein Video zur kurdischen YPG-Miliz. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan brachte den Videoclip zum Treffen vom vergangenen Mittwoch mit US-Präsident Donald Trump mit.

Vorgeschichte zum Gipfeltreffen

Erdogan wollte damit beweisen, dass es sich bei der Miliz um Terroristen handle. Anfang Oktober hatte die Türkei an der Grenze zu Nordsyrien eine Offensive gestartet. Das Zurückdrängen der YPG entlang der türkisch-syrischen Grenze war das Ziel der Aktion. Die Türkei betrachtet die Miliz der YPG als terroristische Gefahr für ihr Land.

Syrien-Offensive
US-Panzer in Nordsyrien - AFP/Archiv

Mit dem Abzug der US-amerikanischen Truppen aus dem Gebiet Nordsyriens war der Türkei der Weg zum Angriff geebnet worden. Die Kurden, welche im Kampf gegen die IS an amerikanischer Seite kämpften, fühlten sich von Washington im Stich gelassen.

Trump als «Verkehrspolizist»

Laut CNN dauerte das Treffen 90 Minuten. Die anwesenden republikanischen US-Senatoren hatten im Anschluss an das Video mit Erdogan eine hitzige Diskussion. Gemäss «Spiegel» ist Senator Lindsey Graham mit dem türkischen Staatschef aneinandergeraten. Derweil agierte Trump als «Verkehrspolizist», wie die anonyme Quelle berichtete.

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Senator Lindsey Graham war über das mitgebrachte Video überhaupt nicht erfreut. - keystone

Graham hielt gegenüber der Website «Axios» in einem Interview an der Kooperation mit den Kurden fest. «Und ich habe die Türkei wissen lassen: 10'000 Kämpfer der SDF, grösstenteils Kurden, wurden im Kampf gegen den IS gelitten haben. Und verletzt wurden und starben, und dass Amerika das nicht vergessen und sie nicht im Stich lassen wird.»

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