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Regierung macht Unternehmen für Reise-Chaos verantwortlich

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Grossbritannien,

Schlangen bis vor die Gebäude und gestrichene Reisen: Das Chaos ist gross. Was ist los im Vereinigten Königreich?

Die britische Fluggesellschaft Easyjet streicht Flüge.
Die britische Fluggesellschaft Easyjet streicht Flüge. - Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • An den Flughäfen in Grossbritannien herrscht im Moment grosses Chaos.
  • Viele Flüge wurden gestrichen oder die Passagiere mussten lange Wartezeiten ertragen.
  • Die britische Regierung macht die Unternehmen dafür verantwortlich.

Reisende in Grossbritannien müssen in den nächsten Tagen weiter mit langen Wartezeiten und kurzfristigen Änderungen ihrer Pläne rechnen. Ein Vertreter der britischen Regierung, der Staatssekretär Stephen Parkinson, machte die Unternehmen für das Chaos der laufenden Urlaubsphase verantwortlich. Das erklärte er am Dienstag in einem Interview mit dem Sender Sky News.

An mehreren englischen Flughäfen bildeten sich Schlangen bis nach draussen und viele Reisen wurden gestrichen. «Wir haben der Branche gesagt, dass sie sich darauf vorbereiten und genug Leute einstellen müssen. Sodass die Menschen verreisen und ihren Urlaub geniessen können», sagte Parkinson. Die Unternehmen hätten mehr Mitarbeiter einstellen sollen.

Tui und Easyjet streichen Flüge

Das Reiseunternehmen Tui streicht bis Ende Juni fast 200 Flüge am Flughafen Manchester. Auch die Billig-Airline Easyjet hat im Zeitraum bis zum 6. Juni mehr als 200 Flüge gestrichen. Passagiere mussten auch am Dienstag an mehreren Flughäfen lange warten, etwa in Bristol oder den Londoner Flughäfen Gatwick und Heathrow.

Dem «Guardian» zufolge sind viele der Verzögerungen oder kurzfristigen Streichungen von Flügen tatsächlich auf Personalengpässe zurückzuführen. Mehrere Unternehmen – so etwa der Manchester Airport – haben nach der Hochphase der Pandemie Hunderte neue Beschäftigte eingestellt. Diese müssen aber zum Teil noch Trainings und Sicherheitschecks durchlaufen und sind daher noch nicht einsatzfähig.

Ein Vertreter der Gewerkschaft GMB sagte der BBC, es sei derzeit fast unmöglich, Personal in der Branche zu finden. Viele seien im Laufe der Pandemie in andere Bereiche abgewandert.

Schulferien und Thronjubiläum der Queen

Branchenexperte Alex Macheras prognostizierte auf Twitter einen «Sommer des Chaos». Auch mehrere britische Zeitungen widmeten den Turbulenzen am Dienstag ihre Titelseiten.

Es wird damit gerechnet, dass das Chaos in den kommenden Tagen anhält: Am Donnerstag beginnen in Grossbritannien die Feierlichkeiten zum Thronjubiläum der Queen. Dazu kommt ein langes Wochenende für die meisten Britinnen und Briten. Ausserdem sind in dieser Woche Schulferien in England.

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