«Alles, was zu weniger Gewalt führt, muss sorgfältig geprüft werden», sagte Frankreichs Regierungssprecher Benjamin Griveaux über die «Gelbwesten»-Proteste.
«Gelbwesten» und Polizisten.
In Paris und einigen anderen Städten kam es zu neuerlichen Zusammenstössen von «Gelbwesten» mit der Polizei. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag hatten in Frankreich wieder Tausende «Gelbwesten» demonstriert.
  • In der Hauptstadt Paris eskalierte die Lage wiederholt.
Ad

Nach den neuen gewalttätigen Ausschreitungen bei Demonstrationen der «Gelbwesten» will die französische Regierung ihren Sicherheitskurs verschärfen. «Alles, was zu weniger Gewalt führt, muss sorgfältig geprüft werden», sagte Regierungssprecher Benjamin Griveaux heute Montag dem Sender France Inter. Für Gewalt gebe es keinen Platz. Am Samstag hatten in ganz Frankreich wieder Tausende «Gelbwesten» demonstriert. In Paris eskalierte die Lage wiederholt entlang des linken Seine-Ufers auf einer Fussgängerbrücke. Heute Montagabend wollte sich Premier Édouard Philippe zu der erneuten Gewalteskalation äussern und Massnahmen bekanntgeben.

Es erfordere viel Mut, sich in einer kleinen Stadt mit einer gelben Weste an einen Kreisverkehr zu stellen, sagte Griveaux weiter. Es gebe allerdings eine Menge Feigheit unter denen, die Polizisten boxen. Griveaux bezog sich dabei auf einen Vorfall vom Wochenende. Videos zeigten einen schwarz gekleideten Mann – dem Anschein nach ein Boxer –, der während der Proteste einen Polizisten angriff. Nach Angaben von Innenminister Christophe Castaner stellte sich der Mann den Ermittlern und wurde in Polizeigewahrsam genommen. In einem auf Facebook verbreiteten Video, das den mutmasslichen Angreifer zeigen soll, erklärt der Mann, er sei eine «Gelbweste». Allerdings habe er sich nur verteidigen wollen – dabei aber falsch reagiert.

Unterstützung bekommen die «Gelbwesten» aus Italien: «Gebt nicht auf», schrieb der Parteichef der mitregierenden populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, auf dem Blog der Sterne. In Frankreich wie in Italien sei die Politik «taub» für die Nöte der Bürger geworden, deshalb würden diese nun ihre Stimme erheben. «Ein neues Europa wird geboren. Eines der Gelbwesten, eines der Bewegungen, eines der direkten Demokratie.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Facebook