Wie gefährlich ist das weitere Treibgut in der Nordsee?

Keystone-SDA
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Deutschland,

Mit dem Wetter ist aktuell nicht zu spassen. Bei stürmischer See verliert ein Frachter in der Nordsee seine Container. Es hat bereits Frachtgut an Land gespült.

Das Containerschiff MSC ZOE hat im Sturm bis zu 270 Container verloren. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Frachter hat in der Nordsee 270 Container verloren.
  • Zahlreiche Container wurden nun an die Küsten angeschwemmt.
  • Frachtgut wie Spielzeug liegt bereits an den Stränden herum.

An der ostfriesischen Küste ist besondere Wachsamkeit geboten: Für die Insel Borkum wurde eine Warnmeldung abgesetzt. Es sei möglich, dass Container oder freigesetzte Gefahrstoffe an Land gelangten, hiess es in einer über das Warn- und Informationssystem Katwarn verbreiteten Meldung. Bisher wurden sechs Container in deutschen Gewässern gesichtet.

Der Landkreis Leer warnte: «Keinesfalls offene Container oder freigesetzte Stoffe berühren!» Und weiter: «Sollten Sie einen Container entdecken, bitte umgehend der Rettungsleitstelle, Telefon 112, melden.» Weil vorbeifahrende Schiffe die Container rammen könnten, wurde das Meer westlich der Insel Borkum vorübergehend gesperrt.

Die Insel Bodrum liegt in der Nordsee zwischen Deutschland und den Niederlanden. - Google

Gefahrgut in den Containern

Mit Flugzeugen und Booten wird nach den vermissten Containern gesucht. Bisher wurden 21 Container an den niederländischen Inseln Vlieland, Terschelling und Ameland angespült. Da die Waren als Treibgut gelten, dürfen Finder sie behalten.

Das Cuxhavener Havariekommandos hatte zuvor nach Rücksprache mit der Besatzung des Frachters erklärt, dass mindestens einer der Container Gefahrgut enthalte – nämlich Dibenzoylperoxid, das in der Kunststoffproduktion eingesetzt werde. Diese werden eingesetzt für das Härten von Harzen oder das Bleichen von Ölen, Fetten und Wachsen.

270 Container verloren

Im Sturm hat ein Frachter auf dem Weg vom belgischen Antwerpen nach dem deutschen Bremerhaven bis zu 270 Container in der Nordsee verloren. Mindestens einer enthalte Gefahrgut, sagte ein Sprecher des Cuxhavener Havariekommandos am Mittwoch.

Zuvor war von drei Containern im niederländischen Gewässer sowie einem im deutschen die Rede gewesen. Bei dem Gefahrgut handle es sich um Dibenzoylperoxid, das in der Kunststoffproduktion eingesetzt werde. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven ermittelt die Unfallursache des Vorfalls vom Dienstag.

Strände übersät von Objekten

An den Inseln Vlieland, Terschelling und Ameland wurden nach Angaben der niederländischen Küstenwache 21 Container angespült. Die Strände sind nach Augenzeugenberichten übersät von Objekten wie Spielzeug, Glühbirnen, Kleidung oder Möbelstücken.

Der Frachter ist mit über 394 Metern Länge eines der grössten Containerschiffe der Welt. Er kann mehr als 19'000 Standardcontainer laden. Das Cuxhavener Havariekommando suchte nordwestlich von Borkum mit einem Ölüberwachungsflugzeug nach treibender Ladung. Auch ein Helikopter der Bundespolizei wurde eingesetzt. Zudem fuhren ein Mehrzweckschiff und ein Tonnenleger aus.

Der Bürgermeister von Terschelling, Bert Wassink, sagte dem niederländischen Radio, das Aufräumen werde Tage dauern. «Das haben wir noch nie mitgemacht. Es geschieht häufiger, dass Container ins Wasser geraten, aber noch nie zuvor so viele», sagte er. Wassink äusserte sich besorgt über die grossen Mengen an Plastik, die im Wasser trieben und in die Dünen gelangen könnten.

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