Russische Atomstreitkräfte halten Übung unter Putins Leitung ab
Bei einer Übung der Atomstreitkräfte hat die Russlands Armee Raketen abgefeuert. Allerdings waren diese nicht mit Atomsprengköpfen bestückt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die russischen Atomstreitkräfte haben eine Übung abgehalten.
- Unter anderem feuerten die Truppen zwei Interkontinentalraketen ab.
- Das alles unter der Leitung von Wladimir Putin.
Russland hat nach Kremlangaben bei einer Übung seiner Nuklearstreitkräfte zwei Interkontinentalraketen und mehrere Marschflugkörper abgefeuert. Das Atom-U-Boot «Tula» habe aus der nördlichen Barentssee eine Interkontinentalrakete vom Typ Sinewa (Nato-Bezeichnung SS-N-23A Skiff) gestartet, teilte der Kreml am Mittwoch in Moskau mit. Bei solchen Übungen sind die Raketen jedoch nicht mit Atomsprengköpfen bestückt.
Die Übung fand demnach unter Leitung des Oberkommandierenden, also Präsident Wladimir Putin, statt. Wie die Nachrichtenagentur Ria Nowosti formulierte, liess sich Putin von Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow berichten.
Russland will Armee vergrössern
Auf dem nordrussischen Weltraumbahnhof Plessezk habe zudem eine mobile Abschussrampe Jars eine Rakete zur fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka geschossen. Die Marschflugkörper seien von strategischen Langstreckenbombern des Typs Tupolew Tu-95MS aus gestartet worden. Alle gestellten Aufgaben seien erfüllt worden, hiess es.
Unterdessen kündigte der russische Sicherheitsrat eine Vergrösserung der russischen Armee an. Anlass seien der Krieg gegen die Ukraine und die Erweiterung des militärischen Potenzials der Nato. Das sagte Ex-Präsident Dmitri Medwedew, jetzt Vizesekretär des Sicherheitsrates, nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen.
Seinen Angaben nach sollen ausserdem 2024 ein neues Armeekorps, 7 Divisionen, 19 Brigaden, 49 Regimenter und eine Marineflotille aufgestellt werden. Zahlen zur Personalstärke nannte er nicht.
Russland will seine Streitkräfte von derzeit etwa einer Million Soldaten über die kommenden Jahre auf 1,5 Millionen Mann aufstocken. Die neuen Soldaten sollten vor allem durch Zeitverträge gewonnen werden, sagte Medwedew. Er sei von Putin beauftragt worden, dies zu koordinieren.