Die alljährlichen «Steadfast Noon»-Übungen der Nato beginnen am Montag. Die Ausbildungsmassnahme zur nuklearen Teilhabe dauert anderthalb Wochen.
Panavia Tornado-Flugzeuge der deutschen Luftwaffe während des NATO Tiger Meet 2023 auf dem Militärflughafen Gioia del Colle der italienischen Luftwaffe, Italien, am 9. Oktober 2023. - keystone

Die Nato beginnt an diesem Montag ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen. An der Übung «Steadfast Noon» sind in den kommenden eineinhalb Wochen etwa 60 Flugzeuge beteiligt – darunter moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52. Schauplatz der Manöver ist in diesem Jahr insbesondere der Luftraum über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer. Teilnehmerstaaten sind laut Nato insgesamt 13 Bündnismitglieder, darunter Deutschland.

Die Nato betont, dass «Steadfast Noon» keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und dass keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen.

Bei der Übung, die bis zum 26. Oktober läuft, handelt es sich demnach um eine routinemässige Ausbildungsmassnahme. Sie werde in mindestens 1000 Kilometer Entfernung zu russischen Grenzen abgehalten.

Zur nuklearen Abschreckung

Zugleich sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am vergangenen Donnerstag, Russlands Krieg gegen die Ukraine sei eine Erinnerung an die wichtige Rolle, die die Atomwaffen bei der Abschreckung spielten. «Steadfast Noon» werde dazu beitragen, Glaubwürdigkeit, Wirksamkeit und Sicherheit der nuklearen Abschreckung zu gewährleisten.

Zum Übungsszenario und zu Details macht die Nato keine Angaben. Nach Angaben von Militärexperten wird bei den regelmässig im Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann allerdings ohne die Bomben geflogen.

«Steadfast Noon» zur nuklearen Teilhabe

Die sogenannte nukleare Teilhabe der Nato sieht vor, dass in Europa stationierte Atomwaffen der USA im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann zum Beispiel gegnerische Streitkräfte ausschalten. US-Atomwaffen sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge zum Beispiel in Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Die Bundeswehr beteiligte sich zuletzt unter anderem mit Tornado-Jets an den Steadfast-Noon-Übungen.

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