Russische Truppen und Wagner-Armee kämpfen zusammen um Bachmut
Bei den Kämpfen um die Stadt Bachmut haben sich die russischen Truppen und die Wagner-Armee zusammengeschlossen. Bachmut ist schon seit letztem Sommer umkämpft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die russischen Truppen und die Wagner-Armee kämpfen gemeinsam um Bachmut.
- Laut russischen Angaben habe man die Stadt zu 80 Prozent erobert.
- Bei der Schlacht um Bachmut seien rund 30'000 ukrainische Soldaten gestorben.
Bei der Schlacht um die Stadt Bachmut gehen die russischen Truppen und die Privatarmee Wagner nun gemeinsam vor. Russische Erstürmungseinheiten hätten zwei Viertel im Nordwesten und im Zentrum von Bachmut eingenommen. Das sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag.
Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, bestätigte das gemeinsame Vorgehen. Demnach schützen die regulären Truppen die Flanken der Privatarmee im Kampf gegen die ukrainischen Streitkräfte. «Die Flanken liegen jetzt in der Zuständigkeit des Verteidigungsministeriums», sagte Prigoschin.
Laut Prigoschin: Mehr als 30 000 ukrainische Soldaten gestorben
Er hatte zuletzt immer wieder kritisiert, dass das Ministerium zu wenig unternehme, um Bachmut einzunehmen. Vor allem hatte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin einen Mangel an Munition beklagt. Je mehr Granaten es gebe, desto schneller kämen die Truppen voran, desto weniger Verluste gebe es, sagte er.
Die Schlacht um Bachmut gilt als die blutigste des Krieges überhaupt. Mehr als 30 000 ukrainische Soldaten seien bei den Kämpfen um die Stadt und in der Region getötet worden. Das hatte Prigoschin behauptete. Überprüfbar ist das nicht.
Auf ukrainischer Seite wurde zuletzt bestätigt, dass russische Kämpfer ins Zentrum der völlig zerstörten Stadt vorgedrungen seien. Diese zählte vor dem Krieg rund 70 000 Einwohner.
Russland hat 80 Prozent von Bachmut erobert
Nach russischen Angaben sind rund 80 Prozent von Bachmut erobert. Die Ukraine will die Stadt trotz der Probleme nicht aufgeben. Sie begründet dies damit, die russischen Truppen mit einem Abnutzungskampf zermürben zu wollen.
Bachmut ist bereits seit dem Spätsommer umkämpft. Die Stadt ist der Hauptteil der nach der russischen Eroberung von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk etablierten Verteidigungslinie zwischen Siwersk und Bachmut. Falls die Stadt fällt, eröffnet sich für die russischen Truppen der Weg zu den Grossstädten Slowjansk und Kramatorsk. Damit rückt eine von Russland geplante vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näher.