Dem russischen Staatssender RT wird in Deutschland ein definitives Sendeverbot erteilt. Der Sender weigerte sich zuvor dagegen und musste eine Strafe bezahlen.
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RT-Logo - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland darf der russische Staatssender RT nicht mehr senden.
  • «Russia Today» wehrte sich vor dem Verwaltungsgericht gegen das erteilte Verbot.
  • Der deutsche Ableger wurde bereits mit Zwangsgeldern bestraft.
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Die RT DE Productions GmbH habe nach den derzeitigen Feststellungen die Verbreitung des Fernsehprogramms RT DE in Deutschland vollständig eingestellt. Dies teilte die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) am Donnerstag auf Anfrage mit. Es finde damit keine «bestimmungsgemässe Verbreitung» für die Allgemeinheit mehr statt.

Die weitere Vollziehung der eingeleiteten Vollstreckungsmassnahmen wie die Einziehung von Zwangsgeld werde vorläufig ausgesetzt. Sollte der Sender die Verbreitung des Programms wieder aufnehmen, werde die MABB die Vollstreckung jedoch fortsetzen, hiess es.

Verbreitung ist seit Februar verboten

Die MABB hatte die Verbreitung des Rundfunkprogramms Anfang Februar im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg verboten. RT hatte nämlich keine Zulassung dafür. Da sich der Sender offenbar nicht an das Verbot hielt, wurde zuerst ein Zwangsgeld in Höhe von 25'000 Euro festgesetzt. Dieses zahlte das Unternehmen im März.

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RT - früher Russia Today - hat für RT DE einen Standort in Berlin. - dpa-infocom GmbH

Die Aufsichtsbehörde verhängte jedoch weitere Zwangsgelder in Höhe von 40'000 Euro und 50'000 Euro. Sie begründete dies damit, dass das Programm über einige Websites weiter verfügbar gewesen sein soll. Die Zahlungsfrist für beide Beträge lief laut MABB bereits ab.

RT zog Fall vor Verwaltungsgericht

Der Sender wehrte sich gegen das Verbot und zog vor das Berliner Verwaltungsgericht. Dieses lehnte den Erlass einer einstweiligen Anordnung jedoch ab. Wie die Medienanstalt nun mitteilte, legte RT auch keine Beschwerde gegen die Entscheidung beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg ein. Damit ist der Beschluss des Verwaltungsgerichts rechtskräftig.

Auch Grossbritannien entzog RT im März die Sendelizenz. Die Europäische Union hatte russischen Staatsmedien bereits zuvor verboten, ihre Inhalte zu verbreiten.

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