Russland plant im Ukraine-Krieg keine Waffenruhe über Weihnachten
Russland plant im Ukraine-Krieg keine Waffenruhe über Weihnachten. Auch an Neujahr sei keine Kampfpause vorgesehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Moskau plant nicht mit einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg über die Festtage.
- Die Russen fliegen unvermindert Drohnenangriffe auf ukrainische Gebiete
- Selenskyj fordert erneut Unterstützung für ein Sondertribunal.
Moskau plant mit Blick auf die bevorstehenden Feiertage keine Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Weder an Weihnachten noch an Neujahr sei eine Kampfpause vorgesehen, erklärte der Kreml am Mittwoch. Auch am Mittwochmorgen flog Russland nach ukrainischen Angaben wieder Drohnenangriffe auf Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief indes erneut dazu auf, ein Sondergericht für Moskaus Ukraine-Krieg einzusetzen.
Russland hat einen Truppenabzug aus der Ukraine ausgeschlossen und will die Kämpfe fortsetzen. Auch Kiew habe nicht um eine Waffenruhe über die Feiertage gebeten, erklärte der Kreml am Mittwoch. «Niemand hat diesbezüglich einen Vorschlag gemacht, das Thema steht nicht auf der Tagesordnung», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. In Russland wird Weihnachten laut dem orthodoxen Kalender gefeiert, also 13 Tage später als bei uns.
Ukraine-Krieg: Weitere Drohnenangriffe Russlands
Die traditionelle Jahresabschluss-Pressekonferenz von Präsident Wladimir Putin findet dieses Jahr nicht statt. Seine jährliche Ansprache vor dem russischen Parlament findet in diesem Jahr ebenfalls nicht statt. Offizielle Gründe wurden dafür nicht genannt.
Die russischen Truppen setzten ihre Angriffe am Mittwoch nach ukrainischen Angaben unvermindert fort. Am Morgen wurden aus der Hauptstadt Kiew Explosionen nach mutmasslichen Drohnenangriffen im Ukraine-Krieg gemeldet. «Nach vorläufigen Informationen wurden alle 13 Drohnen von unserem Luftabwehrsystem abgeschossen», sagte Selenskyj. Bei den russischen Angriffen mit iranischen Drohnen gab es nach ukrainischen Angaben keine Verletzten oder Toten.
Russland fliegt seit Wochen regelmässig Angriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine. Millionen Menschen sind deshalb ohne Strom und Heizung bei Minusgraden. Dem Kinderhilfswerk Unicef zufolge bedroht dies auch «fast alle Kinder im Land» – nämlich knapp sieben Millionen. Sie litten nicht nur unter der Kälte, sondern könnten vielerorts auch keinen Unterricht mehr erhalten.
Selenskyj fordert erneut Unterstützung
Viele Schulen seien zerstört und auch Fernunterricht sei häufig nicht möglich, erklärte die UN-Organisation am Mittwoch. Präsident Selenskyj forderte erneut die Unterstützung der EU für ein Sondertribunal für den Krieg in der Ukraine. «Ich appelliere an Sie alle, Ihre Parteien und Staaten, diese Arbeit wirksam zu unterstützen. Das Tribunal muss seine Arbeit beginnen», sagte er am Mittwoch per Videoschalte vor dem Europaparlament.