Asylbewerber

Sammelabschiebung von 27 Vorbestraften nach Afghanistan

Keystone-SDA
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Afghanistan,

Aufgrund der Corona-Krise musste eine Pause bei den Sammelabschiebungen eingelegt werden. Nun startete der erste Abschiebungsflug ab Berlin nach Afghanistan.

abschiebung
Durch einen Abschiebeflug deportierte Afghanen verhandeln vor dem Flughafen mit Taxifahrern den Preis für die Weiterreise. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland hat nach einer Corona-Pause erneut mit Abschiebflügen begonnen.
  • Seit März wurden erstmals wieder abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan geflogen.

Nach einer Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie ist in Afghanistan erstmals seit März wieder ein Abschiebeflug aus Deutschland eingetroffen. Die Maschine mit 30 abgelehnten Asylbewerbern landete am Donnerstagmorgen in der Hauptstadt Kabul. Das hiess aus dem afghanischen Flüchtlingsministerium.

Die Abgeschobenen sind alle Männer. 27 von ihnen sind vorbestraft, zudem ist einer als «Gefährder» eingestuft, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mitteilte. Ihren Angaben zufolge beteiligten sich 13 Bundesländer an der Abschiebung. Als «Gefährder» stuft die Polizei Extremisten ein, denen sie Terroranschläge oder andere schwere politisch motivierte Straftaten zutraut.

Die Maschine sei gegen 07.35 Uhr Ortszeit gelandet, teilten afghanische Beamte am Flughafen mit. Es war die 34. Sammelabschiebung seit dem ersten derartigen Flug im Dezember 2016.

Auch Österreich schiebt wieder ab

Nach corona-bedingter Pause nahmen nach Angaben der afghanischen Behörden auch weitere europäische Länder Abschiebeflüge wieder auf. Darunter Österreich und Bulgarien. Entsprechend der Vorgaben der afghanischen Behörden werde für die Rückzuführenden derzeit ein negativer Corona-Test vorgelegt, teilte das Innenministerium mit.

Sammelabschiebung
Die durch einen Abschiebeflug deportierten Afghanen Abid Khan (l) und Mansour Mohammad stehen vor dem Flughafen. - dpa

Die vorerst letzte Sammelabschiebung aus Deutschland fand im März statt. Abschiebungen in den Krisenstaat sind umstritten. Trotz der Aufnahme von Friedensgesprächen geht der Bürgerkrieg mit den militant-islamistischen Taliban weiter. In den vergangenen zehn Jahren wurden dabei mehr als 100'000 Zivilisten getötet oder verletzt.

Im laufenden Jahr trieb der Konflikt laut UN-Angaben etwa 300'000 Menschen in die Flucht. Die Wirtschaft und das ohnehin schon schwache Gesundheitssystem Afghanistans wurden durch die Corona-Pandemie stark belastet.

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