Samsung entwickelt eigene Android-Variante für die Bundeswehr
Das Wichtigste in Kürze
- Soldaten der Bundeswehr sollen bald neue Dienst-Smartphones erhalten.
- Samsung entwickelt dazu eine spezielle Variante des Smartphone-Betriebssystems Android.
Soldaten der Bundeswehr sollen künftig umfassend Smartphones dienstlich nutzen können. Dazu wird Samsung zusammen mit dem süddeutschen IT- und Beratungsunternehmen blackned eine spezielle Version des Smartphone-Betriebssystems Android entwickeln.
Die militärisch genutzten Endgeräte erhielten eine komplexe wie gleichsam intuitiv zu bedienende Daten- und Sprachsteuerung. Dies um auch unter widrigen Umständen am jeweiligen Einsatzort einen Betrieb sicherzustellen. Dies teilte der südkoreanische Technologiekonzern am Mittwoch auf der Sicherheits-Fachmesse it-sa in Nürnberg (D) mit.
Grosse Frustration bei Nutzung der Diensthandys
Im Mai hatte «Der Spiegel» noch von grosser Frustration in der Bundeswehr über die Nutzung von neuen Diensthandys berichtet. In den Monaten zuvor seien in der Truppe 16 000 Samsung-Smartphones Galaxy S8 verteilt worden.
Mit den Geräten habe man aber nur telefonieren und SMS verschicken können. Die Smartphones seien von der Bundeswehr damals so eingerichtet worden, dass sie sich nicht mit dem Internet verbinden konnten.
«Hochsicheren Betriebssystems auf Android-Basis»
Bei der Entwicklung des neuen «hochsicheren Betriebssystems auf Android-Basis» soll Samsungs Sicherheitssoftware Knox verwendet werden. Mit dem System könne beispielsweise unabhängig von Google die Software auf den Smartphones über das Netzwerk aktualisiert werden. Knox biete ausserdem einen umfassenden Schutz vor Schadsoftware «und anderen bösartigen Bedrohungen».
Neben der Bundeswehr konnte Samsung auch die Bundespolizei als Kunden gewinnen. Die Bundespolizei setzt künftig grossflächig Smartphones der neuesten Generation (Samsung Galaxy S10 EE) für verschlusssachenkonforme Kommunikation ein. Damit ist sie die erste Sicherheitsbehörde in Deutschland mit einem solchen Vorhaben.