Schock-Video: Uno-Blauhelme lassen syrische Polizisten in den sicheren Tod fahren

Laura Ogi
Laura Ogi

Österreich,

Ein den Medien zugespieltes Video aus dem Jahr 2012 zeigt, wie österreichische Uno-Blauhelme am Golan ein Massaker zwischen syrischen Polizisten und Schmugglern nicht verhindern. Das österreichische Verteidigungsministerium prüft nun die genauen Umstände.

In Zentralafrika starb ein Blauhelmsoldat.
In Zentralafrika starb ein Blauhelmsoldat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Österreichische Uno-Blauhelme am Golan haben ein vorhersehbares Massaker nicht verhindert und stattdessen gefilmt.
  • Im Grenzgebiet zwischen Israel und Syrien erschiessen Schmuggler syrische Polizisten.
  • Fraglich ist nun, ob sich die Blauhelme der Beihilfe zum Mord strafbar gemacht haben.

Ein Whistleblower hat dem Wiener Wochenmagazin «Falter» ein verstörendes Video zugespielt. Es handelt sich um österreichische Uno-Blauhelme, die am Golan ein Massaker filmen. Das schockierende daran: Die Soldaten erahnten das kommende Blutbad, unternahmen aber nichts.

Die publik gewordene Aufnahme zeigt, wie bewaffnete Schmuggler nahe am österreichischen Wachposten im Grenzgebiet zwischen Israel und Syrien einen Hinterhalt aufbauen. Kurze Zeit später nähert sich ein weisser Toyota mit syrischen Geheimpolizisten, die den Wachposten passieren wollen. Die Soldaten winken die Polizisten ohne Weiteres durch.

«Jetzt geht’s gleich los, wirst sehen», sagt einer der Soldaten. Einen Augenblick später fallen die ersten Schüsse und mehrere Polizisten liegen bereits reglos am Boden. «A poar Tote sans scho», sagt ein weiterer Blauhelm. Über ein Funkgerät sagt einer, man könnte einen Krankenwagen schicken. Ein Soldat antwortet darauf: «Do hot kaner überlebt, Oida».

Neutrales Verhalten oder Beihilfe zum Mord?

Die Blauhelme sind 2013 überraschenderweise abgezogen worden. Die Soldaten sollten an der Grenze die Waffenruhe zwischen Israel und Syrien überwachen. Ihre Bewaffnung erlaubte die Selbstverteidigung, nicht aber ein gewaltsames Einschreiten. Oberstes Gebot war Neutralität. Ob die Soldaten aus diesem Grund nicht eingeschritten sind, untersucht nun das österreichische Verteidigungsministerium.

«Sie waren nicht neutral. Sie haben einer Seite Rückendeckung gegeben», sagt der Wiener Völkerrechtsexperte Manfred Nowak zur «Kronen-Zeitung». Im schlimmsten Fall hätten sich die Blauhelme der Beihilfe zum Mord durch Unterlassung schuldig gemacht.

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