Jean-Claude Arnault, momentan in Untersuchungshaft, musste sich vor Gericht wegen zweifacher Vergewaltigung verantworten.
Der Franzose Jean-Claude Arnault im Bezirksgericht in Stockholm am Montag, 24.9.2018.
Der Franzose Jean-Claude Arnault im Bezirksgericht in Stockholm am Montag, 24.9.2018. - AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Jean-Claude Arnault ist derzeit in Haft auf Grund einer Anklage zweifacher Vergewaltigung.
  • Insgesamt werfen ihm 18 Frauen sexuelle Übergriffe vor.
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Der Franzose Jean-Claude Arnault, Auslöser für den erbitterten Streit in der Schwedischen Akademie, sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Der 72-Jährige muss sich vor einem Stockholmer Gericht wegen zweifacher Vergewaltigung verantworten.

In ihrem Schlussplädoyer am Montag forderte die Anklägerin drei Jahre Haft. Ausserdem beantragte sie die Festnahme – dem gab das Gericht statt.

Jean-Claude Arnault ist verheiratet mit Katarina Frostenson, langjähriges Mitglied der Schwedischen Akademie. Die Akademie vergibt den Literaturnobelpreis. Einem Bericht der Zeitung «Svenska Dagbladet» zufolge sollen insgesamt 18 Frauen Arnault sexuelle Übergriffe vorwerfen.

Vor Gericht verhandelt wird aber nur der Fall einer Frau, die sagt, zweimal von Arnault vergewaltigt worden zu sein. Zum Prozessauftakt am 19. September hatte der Angeklagte alle Vorwürfe zurückgewiesen. Das Urteil wird für den 1. Oktober erwartet. Eine Anklage wegen Korruption wurde aus Mangel an Beweisen fallengelassen.

Arnault war Leiter eines Kulturvereins, der mit Geldern der Schwedischen Akademie finanziert wurde. Seine Frau hatte jahrelang über Mittel für ihren Mann mit entschieden.

Als die Vorwürfe im November bekannt wurden, entschied die Mehrheit der Akademie, dass Frostenson dennoch im Amt bleiben könne. Aus Protest legten daraufhin mehrere Jurymitglieder ihre Arbeit nieder. Im Mai hatte die Akademie angekündigt, dass 2018 kein Literaturnobelpreis vergeben wird.

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