Schwedische Schülerin ruft junge Menschen zum Klimaschutz auf
Doch Thunberg zufolge ist auf die Politiker kein Verlass. «Die Regierenden haben uns in der Vergangenheit ignoriert und werden es weiter tun», kritisierte die Schülerin, die am Rande des Gipfels auch UN-Generalsekretär António Guterres ihre Enttäuschung darüber überbrachte. Die Regierenden hätten bisher versagt, sagte Thunberg, deren Schulstreik unter dem Hashtag #FridaysforFuture in sozialen Netzwerken viele Fans hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Die 15-jährige Schwedin Greta Thunberg schwänzt jeden Freitag die Schule.
- Sie protestiert gegen die Klimaerwärmung und seine fatalen Folgen.
- Nun hat sie bei der Weltklimakonferenz an junge Menschen appelliert.
Enttäuscht von der Politik setzt sich die schwedische Schülerin Greta Thunberg auf eigene Faust für den Klimaschutz ein: Ihre Protestaktion «Schulstreik fürs Klima» fand bereits Nachahmer am anderen Ende der Welt. Auch bei der Weltklimakonferenz in Kattowitz (Katowice) machte die 15-jährige Thunberg vor allem junge Menschen gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung mobil. «Wir müssen uns Gehör verschaffen», appellierte die 15-Jährige, die freitags nicht mehr zur Schule geht, sondern vor dem schwedischen Parlament protestiert. «Wir müssen verstehen, was für ein Chaos die älteren Generationen angerichtet haben, das wir nun aufräumen und mit dem wir leben müssen», sagte Thunberg heute Montag beim Auftakt der 24. UN-Klimakonferenz in Polen.
Die junge Schwedin, die erstmals mit acht Jahren von der Erderwärmung erfuhr, hatte diesen Sommer von der Untätigkeit der Politik genug: Nach den Sommerferien ging sie nicht zurück zur Schule, sondern mit einem Protest-Banner vor das schwedische Parlament. Mit der Aktion, die sie inzwischen nur noch auf Freitage beschränkt, inspirierte Thunberg auch Schüler in anderen Teilen der Welt: In Australien hatten tausende Schüler in mehr als 30 Städten in der vergangenen Woche nach ihren Vorbild für eine nachhaltige Klimaschutzpolitik protestiert.
Bis zum 14. Dezember werden dort Vertreter aus knapp 200 Staaten darüber verhandeln, wie die Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz von 2015 durch klare Regeln zur Umsetzung ergänzt werden können. In Paris war beschlossen worden, die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius, möglichst sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die bisher weltweit zugesagten Massnahmen zur Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase reichen dazu aber bei Weitem nicht aus.