Schweizer Studie: Schulschliessungen zählen zu effektivsten Anti-Covid-Massnahmen
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben sich in der Schweiz Schulschliessungen als eine der effektivsten Massnahmen erwiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Kontaktreduzierung und Beschränkungen in der Gastronomie wirken noch stärker.
Das geht aus einer Studie hervor, die am Sonntag von der ETH Zürich veröffentlicht wurde. Demnach wurde die Mobilität um 21,6 Prozent reduziert, als die Schweizer Behörden im März 2020 die Schliessung der Schulen anordneten.
Schulschliessungen verminderten die Mobilität und führten damit zu einer Verringerung der Covid-19-Erkrankungen, erläuterte der ETH-Forscher Stefan Feuerriegel. Für die Studie wurden mit Hilfe von Telekommunikationsdaten 1,5 Milliarden Bewegungen ausgewertet. Die Schulen waren im Frühjahr wegen der Pandemie rund zwei Monate geschlossen.
Aus der ETH-Studie ergibt sich, dass zwei Faktoren die Mobilität noch stärker verringerten als Schulschliessungen. Auf dem Spitzenplatz rangiert mit 24,9 Prozent das Verbot von Treffen mit mehr als fünf Menschen, knapp dahinter liegt mit 22,3 Prozent die Schliessung von Restaurants, Bars und Geschäften, die für den täglichen Lebensunterhalt nicht notwendig sind.
Über Schulschliessungen als Mittel zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie wird weltweit heftig gestritten. Die Gefahr, dass Kinder eine Erkrankung mit dem Covid-Erreger erleiden, ist vergleichsweise gering, aber es ist nicht klar, in welchem Masse Kinder Covid-Viren übertragen. Zu dieser Frage nahmen die ETH-Autoren nicht Stellung. Sie zeigten jedoch auf, dass Schulschliessungen dazu beitragen, das Risiko eine Übertragung des Virus deutlich zu verringern. «Unsere Analyse belegt, dass Schulschliessungen ein Mittel sind, die Verbreitung zu verlangsamen, indem sie die Mobilität verringern», sagte Feuerriegel.