Schweizer Töfffahrer sorgen im Schwarzwald für Stunk

Simon Huber
Simon Huber

Deutschland,

Die deutsche Gemeinde Menzenschwand hat mit Töff-Lärm zu kämpfen. Auch viele Schweizer nehmen den Weg auf sich, um die beliebte Menzikurve runterzubrettern.

töff
Die Menzikurve in Menzenschwand (D) ist in der Töff-Community sehr beliebt. - Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • In der deutschen Gemeinde Menzenschwand häufen sich die Lärmbeschwerden wegen Töfffahrern.
  • Viele Motorrad-Fans kommen mit ihren Töffs, um die sogenannte Menzikurve zu befahren.
  • Die Anwohner leiden seit Jahren unter dem immensen Lärm.

Rund 800 Personen wohnen in der kleinen deutschen Gemeinde Menzenschwand im Schwarzwald. Zwischen grünen Wiesen und dunklen Wäldern hätten die Leute dort ihre Ruhe, wäre da nicht die Menzikurve. Sie gilt als Hotspot in der Töff-Community.

In der Region ist der Töff-Lärm seit mehreren Jahren ein bekanntes Problem. «Über drei Jahre lang haben wir uns hier gefühlt wie an der Rennstrecke Nürburgring», sagt Ortsvorsteher Joachim Gfrörer zu SRF.

Menzikurve ist auch bei Schweizer Töfffahrern beliebt

In der Töff-Szene wird die sogenannte Menzikurve auch als «die schärfste Kurve im Schwarzwald» bezeichnet. Sie liegt auf der L146 und ist eine langgezogene 180 Grad-Kurve. Sie liegt oberhalb der kleinen Gemeinde und ist auch in der Schweizer Töff-Szene ein sehr beliebtes Ziel.

Denn in Deutschland sind die Bussen für zu schnelles Fahren einiges geringer als in der Schweiz. Vor Kurzem ist ein Fahrer im Schwarzwald mit 170 Kilometern pro Stunde gestoppt worden. Er fuhr auf einer 80er-Strasse viel zu schnell. Trotzdem musste er lediglich eine Busse in der Höhe von 700 Euro (664 Franken) bezahlen.

In der Schweiz hätte er dafür wahrscheinlich eine bedingte Freiheitsstrafe von einem bis vier Jahren erhalten. Zusätzlich wäre ihm sein Fahrausweis für mindestens zwei Jahre entnommen worden.

Neue Massnahmen sollen helfen

«Die Verkehrsregeln werden von den Schweizern mit ihren dicken Portemonnaies missachtet», meint eine Anwohnerin gegenüber SRF. Sie glaubt also auch nicht daran, dass neue Massnahmen das Problem lösen können.

Beispielsweise wurde die erlaubte Geschwindigkeit auf Tempo 50 reduziert. Zudem wurden Leitschwellen installiert, sodass Töfffahrer andere Fahrzeuge nicht mehr überholen können. Im Herbst soll ein erstes Fazit zu den neu eingeführten Massnahmen gemacht werden.

Fährst du Töff?

Ganze Ordner seien voll mit Beschwerdebriefen der Bevölkerung von Menzenschwand. «Der Lärm hat mich krank gemacht», beklagt die Anwohnerin gegenüber SRF weiter. Sie leide deswegen seit mehreren Jahren unter Depressionen.

Kommentare

User #3565 (nicht angemeldet)

Töffs sollten schon lange eine dB nicht überschreiten dürfen. Die sind nur laut weil das den Fahrer ein Gefühl von Stärke gibt

User #4715 (nicht angemeldet)

Ich bin anonym und schreibe viel Chabis.

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