Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete kommt frei

Lina Schlup
Lina Schlup

Italien,

Der Hausarrest der Kapitänin Rackete wurde aufgehoben. Sie ist wieder auf freiem Fuss.

Carola Rackete
Carola Rackete aus Kiel, deutsche Kapitänin der «Sea-Watch 3». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete kommt frei.
  • Ihr Hausarrest wurde heute Dienstag aufgehoben.

Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete ist wieder auf freiem Fuss, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet.

Die Voruntersuchungsrichterin im sizilianischen Agrigent hat den Hausarrest der 31-jährigen Deutschen aufgehoben.

Rackete war am Samstag mit dem Schiff «Sea-Watch 3» mit 40 Migranten unerlaubt nach Lampedusa gefahren. Sie wurde festgenommen und auf der sizilianischen Insel unter Hausarrest gestellt.

Ein neues italienisches Sicherheitsdekret stellt das unerlaubte Einfahren nach Italien unter eine Geldstrafe. Die «Sea-Watch 3» wurde beschlagnahmt.

Italiens Innenminister Matteo Salvini erklärte, Rackete solle wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit des Landes verwiesen werden.

Proteste nach Racketes Verhaftung

Die Verhaftung der Kapitänin sorgte international für einen Aufschrei. Menschen weltweit setzten sich für ihre Freilassung ein.

Proteste für Racketes Freilassung in Wien
Teilnehmer von Plattform für eine menschliche Asylpolitik «Freiheit für Carola Rackete!» demonstrieren für die Freilassung der deutschen Kapitänin in Wien, Österreich. - dpa

Der Fall sorgte auch für Spannungen zwischen Italien und Deutschland. Dort hat sich ein breites Bündnis an Unterstützern von Rackete formiert.

Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte sagte am Montag in Brüssel, Bundeskanzlerin Angela Merkel habe ihn auf die 31-Jährige angesprochen.

Und auch Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) erklärte am Montag auf Facebook erklärt: «Aus unserer Sicht kann am Ende eines rechtsstaatlichen Verfahrens nur die Freilassung von Carola Rackete stehen.»

Spenden für Sea Watch schiessen in die Höhe

Nach der Festnahme Racketes schossen die Spenden für die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch in die Höhe.

Über den Aufruf der Fernsehmoderatoren Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf kamen am Montag mehr als 800'000 Euro zusammen, auf einer italienischen Facebook-Seite wurden mehr als 425'000 Euro gesammelt.

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