Seehofer schickt Maassen in einstweiligen Ruhestand

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Deutschland,

Die Affäre um Hans-Georg Maassen geht in die nächste Runde: Der Verfassungsschutz-Präsident wird in den einstweiligen Ruhestand entlassen.

Innenminister Horst Seehofer
Seehofer versetzt den umstrittenen Verfassungsschutz-Präsidenten Maassen in den einstweiligen Ruhestand. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Hans-Georg Maassen wurde mit sofortiger Wirkung in den einstweiligen Ruhestand geschickt.
  • Grund dafür ist die Rede Maassens vor europäischen Geheimdienstchefs am 18. Oktober.
  • Er sprach von linksradikalen Kräften in der SPD und zu den Vorfällen in Chemnitz.

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) versetzt den umstrittenen Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maassen mit sofortiger Wirkung in den einstweiligen Ruhestand. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur heute Montag aus Sicherheitskreisen in Berlin.

Maassens bisheriger Stellvertreter Thomas Haldenwang soll vorläufig die Aufgaben des Präsidenten übernehmen, bis zeitnah über die Nachfolge entschieden werde, hiess es weiter. Der 55-jährige Maassen sollte eigentlich Sonderberater von Seehofer für europäische und internationale Aufgaben werden – bei gleichem Gehalt wie bisher als BfV-Chef, im Rang eines Abteilungsleiters.

Hintergrund der Entscheidung Seehofers ist eine Rede Maassens vor europäischen Geheimdienstchefs am 18. Oktober in Warschau, in der er von linksradikalen Kräften in der SPD gesprochen hatte. Seine Äusserungen zu den Vorfällen in Chemnitz im August seien für diese Kräfte willkommener Anlass gewesen, einen Bruch der grossen Koalition zu provozieren, sagte er dort.

Der Streit um Maassen hatte im September eine Koalitionskrise ausgelöst, die fast zum Bruch der Regierung geführt hätte. Im Zentrum stand seine Äusserung, ihm lägen «keine belastbaren Informationen» vor, dass in Chemnitz «Hetzjagden» auf Ausländer stattgefunden hätten. Vielmehr sprächen «gute Gründe» dafür, dass es sich bei einem entsprechenden Video «um eine gezielte Falschinformation handelt, um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken». In Chemnitz war am 26. August ein 35-jähriger Deutscher erstochen worden. Tatverdächtig sind Asylbewerber.

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