Seilbahn-Unglück in Italien: Abgestürzte Gondel soll entfernt werden
Fünf Monate ist es her, dass bei einem Seilbahnunglück in Norditalien 14 Menschen starben. Am Montag soll die Gondel geborgen und entfernt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die abgestürzte Gondel in Stresa (I) wird am kommenden Montag abtransportiert.
- Die Ermittlungen dauern noch immer an.
Fast fünf Monate nach dem Seilbahn-Unglück in Norditalien, bei dem 14 Menschen starben, soll die abgestürzte Gondel abtransportiert werden. Sie werde am 15. Oktober vom Monte Mottarone im Piemont entfernt, entschied ein Gremium aus Sachverständigen und Juristen am Mittwoch im Gericht in Verbania am Westufer des Lago Maggiore, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Ein wichtiges Verbindungsstück am Zugseil, das in einem Baum stecke, werde von der Feuerwehr am kommenden Montag geborgen. Die Unglücksursache ist weiterhin nicht geklärt. Die Ermittlungen dauern an.
Am Pfingstsonntag riss kurz vor der Bergstation das Zugseil der mit 15 Menschen besetzten Seilbahn. In diesem Moment hätten die Notbremsen am Tragseil greifen müssen. Diese waren den bisherigen Ermittlungen zufolge aber mit Klammern blockiert, weil sie im laufenden Betrieb für Störungen gesorgt haben sollen.
Nur ein kleiner Junge überlebte
Die Gondel rauschte talwärts, sprang an einer Seilbahnstütze aus der Verankerung und krachte auf den Boden. 14 Menschen starben. Nur ein kleiner Junge aus Israel überlebte.
Er verlor bei dem Unglück seine Eltern, Urgrosseltern und einen Bruder. Die Ermittlungen richten sich mittlerweile gegen zwei Firmen und insgesamt zwölf Personen.
Einem Bericht der Turiner Zeitung «La Stampa» zufolge wurde unterdessen gegen den Präsidenten des zuständigen Gerichts in Verbania und gegen eine dortige mit dem Fall betraute Richterin ein Disziplinarverfahren eröffnet.
Das Blatt berief sich auf eine Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft des Kassationsgerichts. Diese wirft den beiden demnach unter anderem einen Mangel an professioneller Sorgfalt sowie Fehlverhalten gegenüber anderen Richtern vor.