Seit zwei Wochen tobt der Ukraine-Krieg. Ukraines Präsident Selenskyj glaubt aber nicht, dass Putins Machthunger durch die Einnahme der Ukraine gestillt wäre.
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Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj: «Ich bin bei meinem Volk.» - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor zwei Wochen ist Russland in die Ukraine eimarschiert, seitdem tobt ein brutaler Krieg.
  • Der ukrainische Präsident glaubt aber nicht, dass Putins Machthunger gestillt ist.
  • Wolodymyr Selenskyj sagt: «Ich bin sicher, dass auch Polen bedroht ist.»
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Seit Russland vor zwei Wochen die Ukraine überfallen hat, tobt im Land ein brutaler Krieg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war vor dem Ukraine-Krieg ein belächelter Ex-Komiker, jetzt ist er ein gefeierter Staatsführer. In einem Interview mit der Wochenzeitung «Die Zeit» hat er über die vergangenen Tage gesprochen.

«Ich schlafe sehr wenig, trinke extrem viel Kaffee und führe sehr viele Gespräche», sagt Selenskyj. «Ich bin bei meinem Volk.» Das sei für ihn der beste Schutz.

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Präsident Selenskyj wendet sich im Ukraine-Krieg bei einer Pressekonferenz an sein Volk. - Keystone

«Wenn die Ukraine bei dir ist, fühlst du dich sicher. Dies ist ein Grundsatz, von dem sich viele im Westen etwas abschauen sollten.»

Russische Brutalität überrascht Selenskyj in Ukraine-Krieg

Auf die Frage, ob er seine Frau und die Kinder wegen dem Ukraine-Krieg in den Westen geschickt habe, antwortet Selenskyj: «Meine Familie ist in der Ukraine.»

Die Invasion der russischen Armee sei für ihn keine Überraschung gewesen, so der Staatsmann. «Die Brutalität schon.»

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Eine ältere Frau wird aus Irpin evakuiert.
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Die Bevölkerung leidet.
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Ein weissrussischer Soldat.
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Eine verzweifelte Frau sitzt in einem Auffanglager in Przemysl (Polen).

Furcht vor einer mutmasslich bevorstehenden Kesselschlacht in Kiew habe er nicht. «Nicht wir sollten Angst haben, sondern die Politiker der Welt. Ich meine all diejenigen, die jetzt auf die Ukraine blicken und darüber nachdenken: Könnte es die gleiche Invasion in meinem Land geben?»

Auf die Frage, ob er einen von Wladimir Putin angedrohten Atomkrieg für möglich halte, sagt er der Wochenzeitung: «Ich denke, die Drohung mit einem Atomkrieg ist ein Bluff. Es ist eine Sache, ein Mörder zu sein. Ein Selbstmörder ist eine andere Sache», so Selenskyj. Man drohte mit Atomwaffen nur dann, wenn alles andere nicht funktioniert.

«Europa ist in Gefahr»

Er ist der Meinung, Putin habe auch Moldawien, Georgien und das Baltikum im Visier. «Ich bin sicher, dass auch Polen bedroht ist», befindet der ukrainische Präsident. «Er will Europa auseinanderreissen, genau wie die Ukraine.»

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Der russische Präsident Wladimir Putin hört dem Gouverneur von St. Petersburg, Alexander Beglow, während ihres Treffens im Kreml in Moskau, Russland, am Dienstag, 1. März 2022, zu. - Keystone

Glauben Sie, Putin will nach der Ukraine noch weitere Staaten überfallen?

Selenskyj ist überzeugt: «Tatsächlich ist der gesamte Kontinent in Gefahr, solange Russland die Möglichkeit hat, einen anderen Staat anzugreifen.»

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