Ukraine Krieg: In Mariupol fehlt es laut IKRK an Nahrung für Kinder
Im Ukraine Krieg haben sich die Aussenminister in der Türkei getroffen. Zu einer Einigung bei der Waffenruhe-Frage kam es nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Truppen haben in der Nacht mehrere Städte und zivile Infrastruktur beschossen.
- In der Türkei ist es am Donnerstagmorgen zu einem ersten Ministertreffen gekommen.
- Die Gespräche wurden jedoch ohne grossen Durchbruch beendet.
Auch nach zwei Wochen greift Russland die Ukraine an. Mehrere Städte sind weiter belagert und von der Aussenwelt abgeschnitten. Mit humanitären Korridoren konnten tausende Zivilisten gerettet werden, Hunderttausende sitzen aber noch fest.
Heute Donnerstag treffen sich die Aussenminister Sergey Lawrow und Dmytro Kuleba in Antalya. Die Ukraine sei zu Kompromissen bereit, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Währenddessen haben die USA eine polnische Kampfjetlieferung gestoppt, da sie fürchten, dass dies als Eskalation aufgefasst werden könnte. Stattdessen verhängt der Westen weitere Sanktionen, die USA verbieten den Import von russischem Gas, Öl und Kohle.
In unserem Ticker erfahren Sie alle neuen Entwicklungen. Die Geschehnisse vom Mittwoch können Sie hier nachlesen. Die meisten Angaben von russischen und ukrainischen Behörden lassen sich im Ukraine-Krieg nicht unabhängig prüfen.
Ukraine Krieg: Der Donnerstag im Ticker
03.05: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Angriffe russischer Einheiten an mehreren Orten zurückgehalten und gebremst.
Im Norden des Landes seien russische Truppen dabei gestoppt worden, in die Stadt Tschernihiv vorzudringen, hiess es in einem in der Nacht zu Freitag auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Rund um die Stadt Charkiw im Osten des Landes setze Russland seine Versuche fort, die Stadt von Norden her zu blockieren - diese seien weiter erfolglos.
In den Einsatzgebieten am Schwarzen und Asowschen Meer hätten die Wetterverhältnisse Schiffe der russischen Marine dazu gezwungen, zu ihren Stützpunkten zurückzukehren.
02.35: Aus umkämpften Städten in der Ukraine sind in den vergangenen zwei Tagen fast 100'000 Menschen evakuiert worden. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend in einer Videoansprache mit.
Allerdings würden die Hafenstadt Mariupol und das nahe gelegenen Wolnowacha weiter blockiert. Selenskyj warf Russland vor, den Fluchtkorridor und einen Sammelpunkt für flüchtende Menschen aus Mariupol am Donnerstag beschossen zu haben.
01.55: Im russischen Krieg gegen die Ukraine hat die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas den Westen aufgefordert, auch Offensivwaffen an die Ukraine zu senden. «Estland hat bereits im Januar entschieden, der Ukraine in jederlei Hinsicht zu helfen: humanitär, finanziell, mit Waffen – auch Offensivwaffen.
01.40: Die US-Internetplattform Facebook will wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine bei Hass und Gewaltaufrufen gegen die russische Regierung und ihre Streitkräfte ein Auge zudrücken.
«Aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine sind wir nachsichtig mit politischen Ausdrucksformen wie ‹Tod den russischen Invasoren›, die normalerweise gegen unsere Regeln zu gewalttätigen Äusserungen verstossen würden», sagte der Sprecher der Facebook-Muttergesellschaft Meta, Andy Stone, der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Er schränkte allerdings ein: «Wir werden weiterhin keine glaubwürdigen Aufrufe zur Gewalt gegen russische Zivilisten zulassen.»
01.30: Die Regierungen Russlands und der Ukraine sind der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge «bereit» zur Zusammenarbeit bei der Sicherheit der Atomanlagen im Kriegsgebiet.
01.10: Russland behauptet, die USA liessen Biowaffen in der Ukraine herstellen und fordert deshalb eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats. Die USA bezeichnen die Aussagen als «Haufen Lügen» und warnt vor einem russischen Angriff unter «falscher Flagge».
Wir haben Anzeichen dafür gesehen, dass sie diese Anschuldigungen als potenziellen Vorwand benutzen könnten», sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter am Donnerstag (Ortszeit). Die Folge könnte eine «möglicherweise aggressivere militärische Aktion» oder der «tatsächliche Einsatz von Stoffen» in der Ukraine sein.
00.45: Altkanzler Gerhard Schröder ist in Moskau, um mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Gespräche über den Ukraine-Krieg zu führen. Entsprechende Berichte des Nachrichtenportals «Politico» und der «Bild»-Zeitung wurden der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend bestätigt.
Nach dpa-Informationen fand ein erstes Gespräch zwischen Schröder und Putin am Donnerstag statt. Ob weitere geplant sind, blieb zunächst unklar. Die Bundesregierung hatte zuvor erklärt, dass die Reise nicht mit ihr abgesprochen gewesen sei.
Ukraine Krieg: Disney verzichtet auf Geschäfte in Russland
00.05: Mit Disney verzichtet ein weiteres Unternehmen auf Geschäfte in Russland. Der US-Medien- und Unterhaltungsriese erklärt die Entscheidung mit dem «unerbittlichen Angriff auf die Ukraine und der eskalierenden humanitären Krise».
23.25: Das russische Militär versucht nach Einschätzung des Pentagons ukrainische Städte zu umzingeln – darunter auch die Hauptstadt Kiew.
«Charkiw und Tschernihiw, Mariupol – wir sehen diese Bemühungen, einzukreisen und zu umzingeln», sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter am Donnerstag. Man beobachte dies auch rund um die Hauptstadt Kiew. Die russischen Soldaten kämen von mehreren Seiten, so der Beamte.
23.00: Der UN-Sicherheitsrat soll sich nach dem Willen Russlands am Freitag mit angeblich von den USA in der Ukraine hergestellten Biowaffen beschäftigen.
«Die russische Vertretung hat um ein Treffen des Sicherheitsrates für den 11. März gebeten, um die militärisch-biologischen Aktivitäten der USA auf dem Territorium der Ukraine zu erörtern», schrieb der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski am Donnerstag auf Twitter.
22.20: Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im kommenden Monat absenken. Grund dafür sind die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Das kündigte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag an.
«Erst erleben wir mit der Pandemie eine Krise wie keine andere. Und jetzt befinden wir uns auf noch schockierenderem Gebiet. Das Undenkbare ist passiert – wir haben einen Krieg in Europa», sagte die Bulgarin.
Ukraine-Krieg: Russland kündigt tägliche Fluchtkorridore an
21.53: Das russische Militär hat die Einrichtung von täglichen Fluchtkorridoren aus der Ukraine nach Russland angekündigt. «Wir erklären offiziell, dass humanitäre Korridore in Richtung der Russischen Föderation jetzt täglich ab 10 Uhr einseitig geöffnet werden.» Das sagte Generaloberst Michail Misinzew am Donnerstagabend.
Zudem habe Moskau die Evakuierung von Zivilisten aus Kiew, Sumy, Charkiw, Mariupol und Tschernihiw auch in andere ukrainische Gebiete angeboten.
21.48: In den vergangenen zwei Tagen wurden mehr als 80'000 Menschen aus den Gebieten um Kiew und die Stadt Sumy evakuiert. Das sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Iryna Vereshchuk, in einem Video, das in der Nachrichten-App Telegram veröffentlicht wurde
Demnach sollen mehr als 60'000 Menschen aus Sumy und den umliegenden Orten evakuiert worden seien. Etwa 20'000 Menschen seien aus Gebieten nordwestlich von Kiew evakuiert worden. Während weitere 3000 Menschen «unter Schwierigkeiten» aus Izyum, einer Stadt in der Ostukraine, gebracht worden seien.
20.49: Russlands Verteidigungsministerium hat die ukrainische Darstellung über den Geburtsklinik-Angriff in Mariupol als «informelle Provokation des Kiewer Regimes» bezeichnet. «Der Luftangriff, der angeblich stattgefunden hat, ist eine vollständig orchestrierte Provokation. Um die antirussische Aufregung beim westlichen Publikum aufrechtzuerhalten», sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Donnerstag.
20.45: Die Aussenminister Russlands und der Ukraine haben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) keine Garantien zum Schutz der ukrainischen Atomanlagen gegeben. In Antalya seien noch keine Details einer solchen Übereinkunft besprochen worden. Das berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi berichtete nach seinen Treffen mit Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba am Donnerstag.
20.15: Die Energieminister der G7-Staaten sind angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zutiefst besorgt um die Sicherheit dortiger Atomanlagen. Dies schaffe eine dauerhafte Gefahr weit über die Grenzen der Ukraine hinaus, hiess es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung. Diese unterzeichneten die Minister von Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Grossbritannien, den USA sowie der EU-Energiekommissarin.
Ukraine-Krieg: Biden dankt Erdogan für Vermittlungsversuche
20.09: US-Präsident Joe Biden hat die Vermittlungsversuche der Türkei zwischen Moskau und Kiew im Ukraine-Krieg gewürdigt. «Der Präsident ist sehr dankbar für die Rolle, die die Türkei spielt», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki. Zuvor hatte Biden mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag telefoniert.
20.06: Die Frage nach einem Importstopp für russisches Öl und Gas spaltet weiter die Europäische Union: Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz wies die Forderung der Ukraine und östlicher EU-Länder nach einem solchen Embargo erneut zurück.
20.00: Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, hat eine Einschränkung der russischen Importe von Gas, Öl und Kohle gefordert. «In diesem Moment der Krise müssen wir uns daran erinnern, dass Energie politisch ist und es schon immer war. Russland hat das seit Jahren verstanden.»
19.55: Laut EU-Innenkommissarin Johansson ist der Staatenbund besser auf eine Starke Zunahme der Ankünfte von Flüchtlingen vorbereitet als im Jahr 2015. Die EU habe bereits Wochen vor Kriegsbeginn in der Ukraine mit entsprechenden Vorkehrungen begonnen, sagte Johansson am Donnerstag in Brüssel. Nach Kriegsbeginn in Syrien 2011 habe Europa erst reagiert, als «erschöpfte Menschen schon auf unserem Boden waren».
19.13: Die USA haben Russland angesichts einer Zunahme von Angriffen gegen Zivilisten in der Ukraine neue Sanktionen angedroht. «Die Gräueltaten, die sie gegen Zivilisten begehen, scheinen sich zu intensivieren», sagte US-Finanzministerin Janet Yellen am Donnerstag der «Washington Post». «Deswegen ist es sicherlich angemessen, dass wir mit unseren Verbündeten zusammenarbeiten, um weitere Sanktionen zu erwägen.»
Ukraine-Krieg: Macron mahnt zu Einigkeit und Stärke
19.10: Vor Start des EU-Gipfels zum Ukraine-Krieg hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Europa zur Einigkeit und Stärke gemahnt. «Europa muss sich auf alle Szenarien einstellen», sagte Macron am Donnerstag in Versailles. «Ich bin besorgt und pessimistisch», sagte der Präsident zur Lage in der Ukraine.
«Es wird keine Lösung in den nächsten Stunden und Tagen geben.» Dennoch halte er den intensiven Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin aufrecht. «Wir sprechen in den kommenden Stunden erneut mit Putin.»
18.58: Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt einen schnellen EU-Beitritt der Ukraine weiter ab. «Es ist ganz wichtig, dass wir die Dinge, die wir ja auch in der Vergangenheit beschlossen haben, weiter verfolgen.» Das sagte Scholz am Donnerstag vor einem EU-Gipfel im französischen Versailles.
Dabei verwies er auf das Assoziierungsabkommen, das die EU und die Ukraine 2017 geschlossen hatten. «Das ist der Kurs, den wir verfolgen müssen.»
18.54: Auch der britische Premierminister Boris Johnson davor gewarnt, Russland könne im Ukraine-Krieg chemische Waffen einsetzen. «Die Dinge, die man über chemische Waffen hört, stammen exakt aus Russlands Drehbuch.» Das sagte Johnson in einem Interview mit dem Sender Sky News, das am Donnerstagabend in voller Länger ausgestrahlt werden sollte.
18.29: Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat nach einem Gespräch Polens Präsidenten Andrzej Duda die Bereitschaft seines Landes erklärt, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. Er kündigte die Bereitstellung von Geldern unter anderem zur Beschleunigung von Einwanderungsprozeduren an. «So dass Ukrainer, die um ihr Leben fliehen, schneller aufgenommen werden».
Ukraine-Krieg: USA warnen vor Chemie- und Biowaffeneinsatz
18.10: Die Vereinigten Staaten sehen ein steigendes Risiko für den Einsatz von Bio- oder Chemiewaffen durch Russland im Ukraine-Krieg. Kursierende russische «Propaganda» über die angebliche Produktion von Massenvernichtungswaffen durch die Ukraine könnten ein Vorwand sein, um diese selbst einzusetzen. Das sagte der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Jeffrey Prescott der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor hatte auch schon die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, über Twitter vor diesem Szenario gewarnt.
17.56: Mehrere europäische Staats- und Regierungschefs haben die Hoffnungen der Ukraine auf eine baldige EU-Mitgliedschaft gedämpft. «Es gibt kein Eilverfahren für die Mitgliedschaft. Das existiert nicht», sagte etwa der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Donnerstag vor Beginn des informellen EU-Gipfeltreffens in Versailles.
17.40: Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) werde die humanitäre Situation in Mariupol immer schlimmer und verzweifelter. Das IKRK warnte, dass «Hunderttausende Menschen keine Nahrung, kein Wasser, keine Wärme, keinen Strom und keine medizinische Versorgung haben». Die Menschen würden dringend eine Pause von der Gewalt und humanitäre Hilfe benötigen.
Demnach hätten viele Menschen nicht einmal mehr Nahrung für ihre Kinder. Demnach würden sich die Menschen dort jetzt gegenseitig um Lebensmittel bekämpfen. Einige von ihnen würden Benzin aus den Autos anderer abzapfen.
Ukraine-Krieg: Belarus will Strom für Tschernobyl liefern
16.28: Das von der Stromversorgung abgeschnittene und von Russen-Einheiten besetzten ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl soll von Belarus aus mit Energie versorgt werden. Das teilte das Energieministerium in Minsk am Donnerstag der Agentur Belta zufolge mit. Die Versorgung des stillgelegten Meilers erfolge von einem Umspannwerk in Belarus aus durch eine Hochspannungsleitung.
Das ukrainische Staatsunternehmen Ukrenerho kritisierte den Plan. Man brauche keine Hilfe aus Belarus bei der Reparatur der durch Beschuss zerstörten Leitung, hiess es. Nötig sei eine Waffenruhe, und Reparaturbrigaden müssten zur defekten Stelle gelassen werden.
16.22: Die deutsche Regierung hat keine Kenntnis von einem angeblichen Treffen zwischen Putin und dem deutschen Altkanzler Gerhard Schröder in Moskau. Sie sei nicht über einen solchen Besuch informiert worden.
15.57: Russland hat versichert, alle seine Energieexporte aufrechtzuerhalten, auch Lieferungen durch die Ukraine. Präsident Wladimir Putin sagte am Donnerstag bei einem Kabinettstreffen, Russland halte sich an alle eingegangenen Verpflichtungen zur Energieversorgung. Auch das «Transportsystem für Gas» in der Ukraine sei «zu 100 Prozent befüllt».
15.43: Westlichen Unternehmen, die wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine das Land verlassen, droht nun eine Verstaatlichung ihrer Betriebe und Produktionsstätten. Die Firmen würden «praktisch ihre Kollektive ihrem Schicksal» überlassen, sagte der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew am Donnerstag.
15.14: Das Vorgehen des russischen Militärs in der Ukraine trägt nach Ansicht von Polens Präsident Andrzej Duda Züge eines Völkermordes.
«Wenn man Spitäler bombardiert, wo sich schwangere Frauen und Kinder aufhalten, (...) wenn man Bomben wirft und mit Raketen in Wohngebiete schiesst, wo es keine militärische Infrastruktur gibt...Dann ist das Barbarei, die die Züge eines Völkermordes trägt.» Das sagte Duda am Donnerstag in Warschau nach einem Treffen mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris.
71 Kinder im Ukraine-Krieg getötet worden
14.50: In der Ukraine sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges nach ukrainischen Angaben mindestens 71 Kinder getötet worden.
Mehr als hundert Kinder seien zudem verletzt worden. Das teilte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, am Donnerstag in einer im Messengerdienst Telegram veröffentlichten Erklärung mit.
14.48: Der frühere deutsche Kanzler Gerhard Schröder will Russlands Präsident Wladimir Putin treffen. Bei den Gesprächen soll thematisiert werden, wie der Ukraine-Krieg beendet werden könnte. Das schreibt «Politico» unter Berufung auf «gut informierte Quellen».
Hälfte der Kiewer im Ukraine-Krieg aus Stadt geflohen
14.30: Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist laut Bürgermeister Vitali Klitschko die Hälfte der Einwohner aus der ukrainischen Hauptstadt geflohen.
«Jede Strasse, jedes Gebäude, jeder Kontrollpunkt sind verstärkt worden», sagte Klitschko. «Kiew ist in eine Festung verwandelt worden».
14.24: Der grosse Kampf in der ukrainischen Hauptstadt Kiew soll nun kurz bevorstehen: Die Panzer aus Russland sind laut der britischen «Daily Mail» nur noch wenige Kilometer entfernt.
Die russischen Truppen haben am Mittwoch zwei Angriffe auf Kiew gestartet: Einen über die belagerte westliche Stadt Irpin und einen weiteren über den östlichen Bezirk Brovary.
Ein Video zeigt, wie ein russischer Panzer-Konvoi mit Artillerie beschossen und zur Umkehr gezwungen wurde. Abgefangene Funksprüche liessen vermuten, dass die Kolonne schwere Verluste erlitt und der Regimentskommandeur getötet wurde. Das konnte aber nicht von unabhängiger Seite geprüft werden.
13.53: Westlichen Unternehmen, die wegen des Ukraine-Kriegs das Land verlassen, droht nun eine Verstaatlichung ihrer Betriebe und Produktionsstätten. Die Firmen würden «praktisch ihre Kollektive ihrem Schicksal» überlassen, sagte der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew am Donnerstag.
Briten verhängen im Ukraine-Krieg weitere Sanktionen
12.33: Die britische Regierung hat am Donnerstag weitere Sanktionen gegen russische Superreiche und Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin verhängt.
Wie das Aussenministerium in London mitteilte, sollen die Vermögen von sieben russischen Oligarchen in Grossbritannien eingefroren werden. Zudem soll ein Einreiseverbot gegen die Betroffenen verhängt werden.
12.21: Lawrow hat den USA vorgeworfen, heimlich in der Ukraine Laboratorien für die Entwicklung von biologischen Waffen betrieben zu haben.
Moskau habe Washington schriftlich aufgefordert, seine Experimente in den Biolaboratorien in der Ukraine zu erklären. Das sagte Lawrow am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in Antalya.
Lawrow weist Geburtenklinik-Angriff in Ukraine-Krieg als Fake News zurück
11.48: Lawrow hat Vorwürfe eines Angriffs auf eine Geburtsklinik in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol als Falschmeldung zurückgewiesen.
Russland habe bereits am 7. März die Vereinten Nationen informiert, dass in der «ehemaligen» Klinik kein medizinisches Personal mehr sei. Stattdessen befände sich dort ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow.
11.12: Das erste Gespräch von Russlands Aussenminister Sergej Lawrow und seinem ukrainischen Kollege Dmytro Kuleba seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist beendet. Die beiden Minister gingen nach etwa anderthalb Stunden wieder auseinander. Das berichtete das russische Staatsfernsehen am Donnerstag aus Antalya in der Türkei.
Zum Durchbruch ist es nicht gekommen: Die Ukraine hat eine Waffenruhe während 24 Stunden vorgeschlagen. «Wir haben keinen Fortschritt in dieser Frage erzielt», so Kuleba.
Er habe jedoch mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow vereinbart, die Gespräche «in diesem Format fortzusetzen».
Lawrow bestätigte, dass Russland die Verhandlungen mit der Ukraine fortsetzen wolle. Zugleich bezeichnete der russische Aussenminister die Waffenlieferungen westlicher Länder an die Ukraine als «gefährlich».
Waffengebrauch für Zivilisten im Ukraine-Krieg jetzt legal
10.29: In der Ukraine ist Zivilisten der Gebrauch von Waffen zur Abwehr des russischen Angriffs erlaubt worden. Das Gesetz trat bereits am Montag in Kraft, wie ukrainische Medien am Donnerstag berichteten.
Auch legal im Land lebende Ausländer und Staatenlose können Waffen erhalten und diese gegen russische Soldaten einsetzen. Die Waffenausgabe werde vom Innenministerium geregelt.
Dem Gesetz zufolge sollen Waffen und Munitionsvorräte spätestens zehn Tage nach dem Ende des Kriegsrechts wieder abgegeben werden.
Fast 96'000 aus Ukraine-Krieg Geflüchtete in Deutschland angekommen
10.14: Die Zahl der in Deutschland eintreffenden ukrainischen Kriegsflüchtlinge nimmt weiter stetig zu. Die Bundespolizei registrierte seit dem Kriegsbeginn vor zwei Wochen bis Donnerstagvormittag 95'913 Menschen aus der Ukraine. Das teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit.
10.11: Die britische Regierung hält einen Einsatz russischer Söldner bei der Invasion in die Ukraine für wahrscheinlich. Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag mit.
Die Briten gehen demnach von engen Kontakten zwischen Moskau und privaten russischen Militärunternehmen aus. Angesichts deren Aktivitäten in anderen Ländern zeigte sich das britische Ministerium besorgt. Sie seien etwa in Syrien, Libyen und der Zentralafrikanischen Republik im Einsatz gestanden.
10.07: Erstmals seit Kriegsausbruch haben sich Russlands Aussenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba in der Türkei getroffen.
Die Gespräche in der Türkei sollten dazu dienen, die russische Aggression gegen die Ukraine zu beenden. Das teilte das Aussenministerium in Kiew mit. Bei der Unterredung sollen nach Angaben aus Kiew Möglichkeiten ausgelotet werden, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden kann.
Mädchen bei Angriff auf Klinik im Ukraine-Krieg getötet
09.35: Bei dem russischen Bombenangriff auf eine Kinder- und Geburtsklinik in Mariupol sind am Mittwoch mindestens drei Menschen getötet worden. Darunter ein kleines Mädchen. Mindestens 17 Angestellte wurden nach Behördenangaben verletzt.
09.30: Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die Lieferung weiterer Waffen aus Deutschland in die Ukraine gefordert.
«Es gibt eine Liste von Waffensystemen, die wir erwarten», sagte Melnyk am Donnerstag im ZDF-«Morgenmagazin». Die Bundesregierung wisse, was benötigt werde.
Russland liefert trotz Ukraine-Krieg weiter Gas durch Ukraine
09.15: Russland liefert nach Angaben des Staatskonzerns Gazprom weiter Erdgas durch die Transitleitungen in der Ukraine nach Europa. Die Auslastung der Pipeline blieb demnach trotz des Kriegs auf hohem Niveau.
An diesem Donnerstag solle wieder die vertraglich vereinbarte Menge von 109,5 Millionen Kubikmeter Gas nach Europa gepumpt werden. Das sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge.
08.38: Russlands Aussenminister Sergej Lawrow ist zu Gesprächen mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in der Türkei eingetroffen. Am Donnerstagmorgen traf er in Antalya zunächst den türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu.
08.10: Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht laut der Ukraine ihre «offensive Operation» zur Einkesselung der Hauptstadt Kiew fortgesetzt.
Binnen weniger Tage hat sich die Frontlinie rund um die ukrainische Hauptstadt deutlich verschoben: Vor fünf Tagen stand die russische Armee noch rund hundert Kilometer nordöstlich von Kiew entfernt. Am Mittwoch näherten sie sich der an Kiew grenzenden Stadt Browary, wie AFP-Reporter berichteten.
06.15: Die USA wollen die Ukraine mit 13,6 Milliarden Dollar unterstützen. Dies sieht ein neuer Haushaltsentwurf vor, den das Repräsentantenhaus am Mittwochabend (Ortszeit) angenommen hat.
EU-Staatschef treffen sich wegen Ukraine Krieg in Versailles
05.50: Heute Donnerstag treffen sich die EU-Staats- und -Regierungschefs zu einem Gipfel auf Schloss Versailles. Die die französischen Gastgeber haben im Vorfeld «ein politisches Signal über die Zugehörigkeit» der Ukraine «zur europäischen Familie» gefordert.
Man müsse für die Ukraine sowie die ebenfalls bedrohten Staaten Georgien und Moldau «neue Formen der Annäherung erfinden». Dies teilte das französische Präsidialamt am Mittwoch mit. Dem «beschleunigten Beitrittsverfahren» für das Kriegsland hat Paris aber eine Absage erteilt.
05.30: Auch die Nacht auf Donnerstag war unübersichtlich. Ukrainische und russische Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Ukraine meldete Beschoss in der Umgebung von Sumy, darunter Wohngebiete und eine Gasleitung. Es gibt Berichte von versuchten russischen Vorstössen in die Städte Kiew und Mykolajiw, sowie von Angriffen auf Charkiw.
Ukraine-Krieg: Importstopp gefordert
05.15: Vor dem EU-Gipfel im französischen Versailles erhöht die Ukraine den Druck auf Deutschland, die Energie-Importe aus Russland zu stoppen.
Angesichts der hohen Zahl der Kriegsopfer unter der Zivilbevölkerung sei das Nein der Bundesregierung zu einem Importstopp «moralisch nicht tragbar». Dies sagte der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir rufen die Deutschen auf, eine einzig richtige Entscheidung zu treffen und dieses Embargo unverzüglich einzuführen.» Damit könne dem «Putinschen Krieg gegen die ukrainischen Frauen und Kinder» ein Ende gesetzt werden.
05.00: Der Europapolitiker Daniel Freund fordert ein Hausverbot für russische Lobbyisten im Europaparlament.
«Russische Staatsunternehmen und kremlnahe Firmen geben in Brüssel jährlich mehr als drei Millionen Euro für Lobbyismus aus.» Dies sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Es kann nicht sein, dass die, die Putins Krieg finanzieren, europäische Politik beeinflussen.»
Ukraine Krieg: IAEA hat Verbindung zu AKW Saporischschja verloren
04.35: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach Tschernobyl auch die Verbindung zum grössten europäischen Atomkraftwerk in Saporischschja verloren.
IAEA-Chef Rafael Grossi teilte am Mittwoch mit, dass die Datenverbindung zu den Überwachungsgeräten in Saporischschja ausgefallen sei. Russische Truppen hatten Saporischschja vergangene Woche angegriffen und eingenommen. Dabei wurde ein Brand auf dem Kraftwerksgelände ausgelöst.
04.20: Für Donnerstag sind drei Fluchtkorridore zur Evakuierung von Menschen aus der Region Sumy im Nordosten des Landes geplant.
Diese führten aus den Städten Trostjanez, Krasnopillja und Sumy jeweils in Richtung der zentralukrainischen Stadt Poltawa. Dies teilte der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, in der Nacht zu Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Der Beginn der Waffenruhe für die betreffenden Routen sei für 8Uhr MEZ geplant.
Ukraine Krieg: Laut Selenskyj über 35'000 Zivilisten evakuiert
03.35: Die Ukraine setzt im Kampf gegen die russischen Angreifer auf weitere Waffenlieferungen aus Deutschland.
Die deutsche Rüstungsindustrie habe Vorschläge gemacht, wie die ukrainischen Streitkräfte unterstützt werden könnten. «Ich weiss, dass dem Verteidigungsministerium 60 Seiten Angebote von Rüstungsunternehmen vorliegen. Wir erwarten eine positive Entscheidung», sagte der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, der Deutschen Presse-Agentur.
03.30: Mindestens 35'000 Zivilisten sind am Mittwoch nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus belagerten Städten in Sicherheit gebracht worden.
Drei humanitäre Korridore hätten es den Bewohnern ermöglicht, die Städte Sumy, Enerhodar und Gebiete um die Hauptstadt Kiew zu verlassen. Dies teilte Selenskyj in einer Videonachricht in der Nacht zum Donnerstag mit.
03.05: Ukrainische lokale Behördenvertreter haben in der Nacht zu Donnerstag aus mehreren Städten Beschuss gemeldet.
Russische Flugzeuge hätten die Umgebung der nordostukrainischen Grossstadt Sumy bombardiert. Dies schrieb der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, auf Telegram. In der Stadt Ochtyrka südlich von Sumy seien erneut Wohngebiete beschossen worden. Es gebe zudem Informationen, dass dort auch eine Gasleitung getroffen worden sei.
Der Bürgermeister der südukrainischen Stadt Mykolajiw berichtete ebenso von Beschuss durch Mehrfachraketenwerfer, aus nördlicher Richtung kommend. «Entweder sie testen die Robustheit unserer Kontrollpunkte, oder sie bereiten sich auf eine Offensive vor». Dies sagte Bürgermeister Olexandr Senkewitsch in einem Live-Video auf Facebook.
Ukraine Krieg: Ukraine kann Russland zurückhalten
02.00: Nach Angaben der ukrainischen Armee wehren die eigenen Streitkräfte aktuell die Offensiven der russischen Truppen ab und halten diese zurück.
Das teilte der Generalstab der ukrainischen Armee in der Nacht zu Donnerstag auf Facebook mit. In manchen Einsatzgebieten hätten die russischen Einheiten ihre Kampfkraft verloren und führten Reserven ein.