Selenskyj: Ukraine braucht für Grossoffensive noch etwas Zeit
Die Ukraine muss laut Präsident Selenskyj mit der Grossoffensive gegen die Russland warten. Die Militärfahrzeuge aus dem Westen seien noch nicht eingetroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine rechnet mit einer Grossoffensive gegen die russischen Streitkräfte.
- Jedoch sind noch nicht alle Militärfahrzeuge aus dem Westen wieder eingetroffen.
Die ukrainische Armee zögert den Start ihrer angekündigten Grossoffensive gegen die russischen Besatzungstruppen noch etwas hinaus. Es sind noch nicht alle versprochenen Militärfahrzeuge eingetroffen. Mit dem Material, das schon da sei, könne die Ukraine angreifen und auch Erfolg haben. Das teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem veröffentlichten BBC-Interview mit.
«Aber wir würden viele Menschen verlieren. Ich finde, das ist inakzeptabel», sagte Selenskyj. «Deshalb müssen wir warten. Wir brauchen noch etwas Zeit.» Konkret nannte der Staatschef gepanzerte Fahrzeuge, die noch nicht eingetroffen seien.
Sanktionen haben Auswirkung auf Russlands Rüstungsindustrie
Russland setze darauf, dass sich der Krieg in einen «eingefrorenen Konflikt» verwandele, sagte Selenskyj. Westliche Sanktionen hätten bereits erhebliche Auswirkungen auf die russische Rüstungsindustrie, etwa bei Artilleriemunition. «Sie haben noch viel in ihren Lagern, aber wir bemerken bereits weniger täglichen Beschuss in einigen Gebieten», sagte der Präsident. Er forderte, die Umgehung der Sanktionen zu verhindern, etwa die Lieferung von Gütern an Russland über Drittstaaten.
Selenskyj wies erneut russische Vorwürfe zurück, die Ukraine stecke hinter dem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml in Moskau vergangenen Woche. Dabei könne es sich eher um eine «false flag operation» handeln.
Mit dieser wolle Russland einen Vorwand kreieren, um die Ukraine noch stärker anzugreifen. «Sie suchen ständig nach etwas, das wie eine Rechtfertigung klingt», sagte Selenskyj. Aber das habe nicht gewirkt. «Selbst ihre eigenen Propagandisten haben es nicht geglaubt, weil es sehr, sehr künstlich wirkte.»