Wolodymyr Selenskyj verkündet die Einnahme weiterer Gebiete in Kursk und die Gefangennahme russischer Soldaten. Bei Pokrowsk ist die Ukraine unter Druck.
Kursk
Ein Panzer mit ukrainischen Soldaten in der Region Kursk. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Wolodymyr Selenskyj hat die Ukraine weitere Gebiete in Kursk eingenommen.
  • Gleichzeitig wurden russische Soldaten für einen Austausch gefangengenommen.
  • Bei Pokrowsk in Donezk wächst der Druck, Banken bleiben ab Montag geschlossen.
Ad

Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Invasion im russischen Gebiet Kursk nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Gebiete unter ihre Kontrolle genommen. Es gehe um Flächen an der Grenze zur Ukraine, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Details nannte der ukrainische Staatschef nicht. Er sagte aber auch, dass erneut der Bestand an russischen Kriegsgefangenen aufgefüllt worden sei für einen weiteren möglichen Austausch.

«Danke, Soldaten! Das ist das, was uns hilft, unsere Leute nach Hause zurückzuholen aus russischer Gefangenschaft», sagte Selenskyj. Zuletzt hatte es vorige Woche einen Gefangenenaustausch gegeben. Die ukrainischen Truppen waren am 6. August in Russland einmarschiert.

Kursk
In der Grenzregion Kursk haben die Ukraine viele Teile unter Kontrolle – wegen eines Fehlers eines Generals. - keystone

Nach Darstellung Selenskyjs verhindert die Kursk-Offensive, dass Russland den ohnehin hohen Druck auf die ostukrainische Region Donezk noch weiter erhöhen kann, weil es sich auf die Verteidigung auf seinem Gebiet konzentrieren muss. Der Druck im Gebiet Donezk sinkt demnach aber bisher nicht. Westliche Militärbeobachter bescheinigten den russischen Truppen im Kreis Pokrowsk Fortschritte. Auch Selenskyj räumte Probleme ein.

Schwierige Lage im ukrainischen Gebiet Pokrowsk

«Im Donezker Gebiet ist es äusserst schwierig, die wichtigsten russischen Anstrengungen und die grössten Kräfte sind genau dort konzentriert», sagte Selenskyj. «Sehr wichtig ist jetzt die Widerstandsfähigkeit jeder unserer Einheiten, unsere Fähigkeit, den Besatzer zu vernichten.»

Die Menschen in Pokrowsk sind zur Flucht aufgerufen. Die Behörden haben die Evakuierung der Stadt angeordnet angesichts des drohenden Vormarsches der russischen Truppen. Demnach sind noch 38'000 Menschen in der Stadt, darunter 1900 Kinder. Der Chef der Donezker Militärverwaltung, Wadym Filaschkin, teilte mit, dass von Montag an alle Banken geschlossen blieben in Pokrowsk. Dann funktionierten nur noch Geldautomaten.

Für Russland gilt die Einnahme der wegen eines Bahnknotenpunktes wichtigen Stadt als nächstes Etappenziel in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine. Ein Hauptziel Moskaus ist es, das bisher grösstenteils besetzte Gebiet Donezk komplett unter russische Kontrolle zu bringen. Die russischen Truppen hatten in der Ostukraine zuletzt immer wieder Ortschaften eingenommen.

Ad
Ad