Der kroatische Parlamentspräsident hat am Mittwoch in Belgrad (SRB) einen als historisch bezeichneten Besuch abgebrochen. Grund hierfür ist eine Provokation des serbischen Nationalisten Vojislav Seselj.
Vor einer Woche hat das UN-Tribunal Vojislav Seselj im Berufungsverfahren für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Vor einer Woche hat das UN-Tribunal Vojislav Seselj im Berufungsverfahren für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu zehn Jahren Haft verurteilt. - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch war Kroatiens Parlamentspräsident in Serbien zu Besuch.
  • Doch nachdem Vojislav Seselj für eine Provokation gesorgt hatte, brach der Kroate seinen Besuch ab.
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Der serbische Nationalist Vojislav Seselj hat einen diplomatischen Skandal mit dem Nachbarland Kroatien provoziert. Kroatiens Parlamentspräsident Gordan Jandrokovic hat am Mittwoch in Belgrad einen als historisch bezeichneten Besuch abgebrochen, nachdem Seselj nach Medienberichten eine kroatische Fahne mit Füssen getreten und die Gäste als Faschisten beschimpft hatte, berichtete der kroatische Gast.

Er werde umgehend nach Zagreb zurückkehren. Die beiden Nachbarländer haben seit dem Bürgerkriegen in Kroatien und Bosnien-Herzegowina (1991-1995) eine konfliktbeladene Beziehung.

Seselj war vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag erst in diesem Monat zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wegen seiner langen Untersuchungshaft blieb er jedoch auf freiem Fuss. Seselj führt die extremistische Radikale Partei und war einer der führenden Kriegstreiber in den 80er und 90er Jahren.

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