Sergio Mattarella als Staatsoberhaupt Italiens bestätigt
Italiens Parlamentarier und Regionenvertreter haben Sergio Mattarella erneut zum Staatsoberhaupt gewählt. Es brauchte dafür ganze acht Wahlgänge.
Das Wichtigste in Kürze
- Italiens Parlament hat sich endlich auf ein neues Staatsoberhaupt einigen können.
- Im achten (!) Wahlgang bekam endlich ein Kandidat mehr als die nötigen 505 Stimmen.
- Es handelt sich dabei um den bisherigen Präsidenten, Sergio Mattarella (80).
Mattarella erhielt am Samstag im achten Wahlgang mehr als die nötigen 505 Stimmen, wie während der öffentlichen Auszählung klar wurde. Verschiedene italienische Medien riefen Mattarella als Wahlsieger aus.
Der neue Alte
In den vergangenen Tagen war aber unklar geblieben, ob der 80-Jährige die Wahl annehmen wird - ursprünglich wollte er keine zweite, sieben Jahre dauernde Amtszeit übernehmen. Mattarella habe sich inzwischen bereit erklärt, sagte die Südtiroler Senatorin Julia Unterberger am Samstag vor Journalisten, als sie vor dem achten Wahlgang aus dem Amtssitz des Staatschefs kam. Mattarellas aktuelle Amtszeit läuft noch bis zum 3. Februar.
Danach könnte er Medienberichten zufolge vereidigt werden. Die Auszählung nach dem Wahlgang lief zunächst noch. Ein offizielles Endergebnis stand deshalb noch nicht fest. «Ich möchte dem Präsidenten Mattarella einen grossen Dank für seine Entscheidung aussprechen, die eine Entscheidung der Grosszügigkeit für Italien ist. Es ist ein schöner Tag für Italien», sagte der Parteichef des Partito Democratico, Enrico Letta, vor der Abstimmung. Der Sozialdemokrat hatte sich für Mattarella als Kandidaten eingesetzt.
Italien erleichtert
Auch aus anderen politischen Lagern kamen vor dem Wahldurchgang Worte der Erleichterung über die Entscheidung für Mattarella. Silvio Berlusconi sicherte dem Sizilianer in einem Telefonat die Unterstützung seiner Partei Forza Italia zu, wie er auf Twitter schrieb.
Unzufrieden zeigte sich dagegen die Parteichefin der Fratelli d'Italia (Brüder Italiens), Giorgia Meloni. «Wir werden nicht für den scheidenden Präsidenten stimmen», kündigte die Chefin der rechtsextremen Oppositionspartei im Vorfeld an. Das Parlament zeige, dass es nicht auf der Höhe mit den Menschen in Italien sei, die es repräsentiere.