«Sicherheitschef» des AKW Saporischschja getötet
Der ukrainische Geheimdienst verkündet die Tötung eines Verantwortlichen des AKW Saporischschja. Er soll mit den Russen kooperiert haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Anschlag ist Andrij Korotky getötet worden.
- Er war laut ukrainischen Angaben Sicherheitschef beim AKW Saporischschja.
- Ihm wird vorgeworfen, mit den Russen gemeinsame Sache gemacht zu haben.
Ein Verantwortlicher des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist bei einem Anschlag mit einer Autobombe ums Leben gekommen. Der ukrainische Geheimdienst veröffentlichte am Freitag ein Video, das die Explosion eines Autos zeigte und erklärte dazu, dass der «Sicherheitschef» des Atomkraftwerks, Andrij Korotky, getötet worden sei.
Korotky sei eine «Kriegsverbrecher», er habe «freiwillig mit den russischen Besatzern zusammengearbeitet», erklärte der Geheimdienst. Er habe pro-ukrainische Beschäftigte der Atomanlage denunziert.
AKW-Leitung will Angriff auf Sicherheitschef bestrafen
Die Russland nahestehende Leitung des Atomkraftwerks bestätigte den Tod Korotkys und sprach von einem «terroristischen Anschlag im Auftrag Kiews». Der Direktor der Atomkraftwerks Juri Tschernitschuk sprach von einem «rücksichtslosen» Angriff, der «bestraft werden muss». Nach Angaben des russischen Ermittlerkomitees war ein Sprengsatz unter Korotkys Auto zuhause platziert worden, der explodierte, als er losfuhr.
Der ukrainische Geheimdienst hat seit Beginn der russischen Invasion 2022 mehrere russsiche Behördenvertreter und andere Menschen getötet oder zu töten versucht, die die russische Seite unterstützten.
Russische Kräfte besetzen seit März 2022 das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, hatte sich Anfang September besorgt um die Sicherheit der von Kämpfen und Bombardierungen bedrohten Atomkraftwerke in Saporischschja und im russischen Kursk gezeigt. Er rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. «Kraftwerke können in einem bewaffneten Konflikt nie legitime Ziele sein», betonte er