Signa-Gründer René Benko lebt trotz Pleite weiterhin im Luxus

Sina Barnert
Sina Barnert

Österreich,

Trotz der Pleite der Signa-Gruppe lebt ihr Gründer René Benko in Österreich weiterhin im Luxus. Eine Schlüsselfigur ist dabei offenbar seine Mutter.

René Benko
Trotz Insolvenz und der Pleite seiner Signa-Gruppe lebt René Benko weiterhin im Luxus. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Privatinsolvenz und horrenden Schulden lebt René Benko weiterhin im Luxus.
  • Mutmassliche Strohfrau des Pleitiers aus Österreich ist seine Mutter Ingeborg.
  • In Italien hat man wegen «mafiösen Strukturen» Haftbefehl gegen den Unternehmer erlassen.

Obwohl Signa-Gründer René Benko im März in Österreich Privatinsolvenz angemeldet hat, lebt er offenbar weiterhin im Luxus.

Noch immer lebt der Unternehmer in Saus und Braus. Das, obschon er eigentlich nur 3700 Euro monatlich zur Verfügung hat und am Existenzminimum lebt.

Ein Hohn für Anleger, die wegen der Signa-Holding Milliarden verloren. Ebenso für ehemalige Angestellte seiner Zweig-Unternehmen, die bei der Pleite ihre Jobs verloren haben.

Seit der Privatinsolvenz angeblich am Existenzminimum

Der «Tages Anzeiger» berichtet, René Benko lebe noch immer in seinem als «White House» bekannten Anwesen in Igls bei Innsbruck. Dies zusammen mit Familienangehörigen und Hauspersonal.

Das Anwesen sei hermetisch abgeriegelt und von Leibwächtern bewacht, heisst es aus mehreren Quellen. Monatsmiete der Villa, die in früheren Zeiten ein Luxushotel war: 200'000 Franken.

René Benko
Das sogenannte «White House», René Benkos Residenz nahe Innsbruck in Österreich. - keystone

Nebst dieser Immobilie gehört ihm nach wie vor das luxuriöse «Chalet N» im Skigebiet am Arlberg.

Doch was tut René Benko zurzeit eigentlich?

Lebt weiterhin im Luxus

Fragen, die sein Anwalt laut «Tages Anzeiger» unbeantwortet lässt.

Was aber offenbar klar ist: Der Pleite-Unternehmer fährt täglich von seinem Anwesen nach Innsbruck, um sein Büro aufzusuchen.

Aus Österreich heisst es, er lebe sein Luxusleben trotz Privatinsolvenz einfach weiter. Bilder zeigen, wie Benko mit Jagdtrophäen posiert oder mit einem teuren Motorboot herum schippert.

Bewegungsfreiheit seit Haftbefehl aus Italien eingeschränkt

Aber sein Radius ist eingeschränkt. Denn: Italien hat einen Haftbefehl gegen den Österreicher erlassen.

Die Staatsanwaltschaft Trient verdächtigt ihn, «Anführer einer mafiaartigen kriminellen Vereinigung» zu sein.

Sollte Österreich René Benko ausliefern?

Zwar reicht der Arm der italienischen Behörden nicht bis nach Igls, da Österreich Staatsbürger nicht ausliefert. Ausserhalb Österreichs kann die Falle für René Benko aber jederzeit zuschnappen.

Doch wie ist es möglich, dass ein Mann in Saus und Braus lebt, wenn er eigentlich insolvent ist?

Die Mutter ist Benkos mutmassliche Strohfrau

Formal sei Benko überall nur Gast. Das erklärt Andreas Grabenweger, Verwalter in René Benkos privatem Konkursverfahren, der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Zwar finde er «diesen Protz ungeheuerlich» könne aber nicht viel dagegen ausrichten.

Denn Benko lebe offiziell nur von Zuwendungen Dritter, sowohl in seinem Haus, auf seinem Boot oder auf seinem Jagdausflug.

Eine Person, die offenbar zu diesen Drittpersonen gehört, ist nach Einschätzung von Konkursverwalter Grabenweg René Benkos Mutter Ingeborg.

Sie fungiert als Strohfrau, so ein Verdacht, den offenbar auch die österreichische Justiz prüfenswert findet. Denn: In Innsbruck läuft zurzeit ein Verfahren, das sich mit genau diesem Verdacht befasst.

Signa-Gruppe und René Benko schulden etwa 30 Milliarden Euro

Doch es geht schleppend voran, wenn es um die Aufarbeitung der Signa-Pleite geht. Zu schleppend, wenn es nach immer lauter werdenden Stimmen in Österreich geht.

Denn es geht längst auch um soziale Gerechtigkeit. Und um die Frage, warum rechtschaffene Bürgerinnen und Bürger mit ihren Steuern das Gemeinwohl finanzieren müssten.

Zahlt René Benko seine Schulden jemals zurück?

Der Chef der Finanzprokuratur in Wien, Wolfgang Peschorn, warnt, die Causa Benko und Signa könnte den «gesellschaftlichen Zusammenhalt unterminieren».

Er kritisiert laut dem «Tages Anzeiger»: «Die Struktur, die darauf angelegt war, Dinge zu verschleiern, wurde nicht angegriffen und kann daher weiterleben.»

Das ist ein Problem, denn: René Benko persönlich hat Schulden von zwei Milliarden Euro. Die Schulden der undurchsichtigen Signa-Gruppe belaufen sich auf etwa 30 Milliarden Euro.

Kommentare

User #7357 (nicht angemeldet)

Die Justiz kann doch via Erbvorbezug auf das Geld und Vermögen der Mutter zugreifen. Es braucht nur der klare Wille.

User #2054 (nicht angemeldet)

Wie will man so Schulden jemals tilgen. Vor allem, wenn man weiter so leben kann wie jetzt im saus und braus. Die werden das Geld abschreiben müssen, weil wenn der je reden würde…. Wer und wie wer die Hände drin hat. Da würden Köpfe rollen bis nach ganz oben. Aber wie sagte einst luther schon: die armen werden ärmer, die reichen immer reicher. Was ja auch wieder bewiesen ist. Überall kriselt die Wirtschaft und die 3% der oberen werden immer reicher auf Kosten der Steuerzahlenden Bevölkerung.

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