Ernst Tanner: Vorwürfe gegen René Benko
Lindt-Chef Ernst Tanner wirft dem insolventen Immobilienmogul René Benko Betrug und Täuschung vor. Dies, nachdem er in Benkos Signa-Holding investiert hatte.

Ernst Tanner, Verwaltungsratspräsident von Lindt & Sprüngli, erhebt schwere Vorwürfe gegen René Benko. Er beschuldigt Benko, ihn durch ein «Geldkarussell» in der Signa-Holding «betrogen, geschädigt und getäuscht» zu haben, wie «NZZ» berichtet.
Der Investor hatte im Juni 2023 laut der «FAZ» rund 2,1 Millionen Euro (ungefähr 1,98 Millionen Franken) für eine Kapitalerhöhung der Holding eingeschossen. Diese habe Benko laut Tanner durch Scheingesellschaften geschleust und als eigenes Vermögen ausgegeben.
Hintergrund der Investition
Tanner war laut dem «Handelsblatt» einer von mehreren Investoren, die 2023 in die Signa-Holding investierten. Benko hatte diese zuvor mit Schulden von 2,4 Milliarden Euro in die Insolvenz geführt.

Die Insolvenz der Signa-Holding hat bereits zu massiven Verkäufen von Immobilien wie dem Park Hyatt oder dem KaDeWe in Berlin geführt.
Lindt-Chef Tanner sieht in den Vorgängen eine «grobe Täuschung und Betrug», da Benko laut seinen Angaben alle Entscheidungen in der Gruppe kontrollierte, ohne Transparenz zu gewährleisten, so die «NZZ».
Rechtliche Konsequenzen für René Benko
Die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt seit Januar 2025 gegen Benko wegen des Verdachts auf Vermögensverschleierung und Betrug. Es wurde sogar eine Untersuchungshaft angeordnet, da die Behörden Tatbegehungs- und Verdunkelungsgefahr sehen.
Tanners Aussagen könnten als zentrale Beweismittel dienen, da sie direkte Einblicke in die angeblichen Manipulationen geben.
Die Vorwürfe verschärfen die Lage, da laut der «FAZ» weitere Investoren ähnliche Schadensersatzforderungen stellen könnten. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf ein komplexes Firmengeflecht, das Politiker und Investoren einst täuschte.
Reaktionen und nächste Schritte
Benkos Anwalt Norbert Wess bestätigte die Festnahme, äusserte sich aber nicht zu den Vorwürfen, so die «FAZ». Die Staatsanwaltschaften in Deutschland, Liechtenstein und Italien prüfen laut dem «Handelsblatt» parallel Vorwürfe wie Untreue und Betrug bei Immobilienprojekten.

Die «FAZ» berichtet, dass die Signa-Holding weiter um die Abwicklung ihrer Schulden kämpft. Dies, während Benkos Privatinsolvenz von 2024 die rechtliche Lage zusätzlich verkompliziert.
Tanners Vorwürfe werfen ein Schlaglicht auf die Risiken von Investitionen in komplexe Firmenstrukturen und könnten langfristige Folgen für die Immobilienbranche haben.