Skandal in Rumänien: Ärzte nutzten Herz-Implantate von Toten

Anna-Lena Burkard
Anna-Lena Burkard

Rumänien,

Mit «fiktiven Diagnosen» verleiteten Ärzte in Rumänien zahlreiche Patienten zu einer Herz-Operation. Die Implantate dafür wurden teils Toten entnommen.

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Eine Operation. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In Rumänien sorgten ein Ärzte-Netzwerk für einen riesigen Skandal.
  • Während mehrerer Jahre wurden Herzschrittmacher toten Patienten entnommen.
  • Auch sollen Betroffenen «fiktive Diagnosen» gestellt worden sein.

Skandal in rumänischen Spitälern: Ärzte sollen Patienten Herz-Implantate eingesetzt haben, die zuvor Toten entnommen wurden. Jetzt sitzt ein Kardiologe in Untersuchungshaft.

Zwischen 2017 und 2022 seien insgesamt 238 Implantate «unbekannter Herkunft» genutzt worden, meldet die Staatsanwaltschaft. Dabei soll es sich vornehmlich um Herzschrittmacher oder Defibrillatoren gehandelt haben.

Laut der Ermittlungsbehörde sei die Wiederverwendung der Geräte für die Betroffenen lebensgefährlich gewesen. Mindestens vier weitere Ärzte sollen mit dem inhaftierten Kardiologen zusammengearbeitet haben. Deren Aufgabe sei es gewesen, die Implantate zu besorgen.

«Fiktive Diagnosen»

Brisant: Ein Grossteil dieser Operationen hätte gar nicht durchgeführt werden müssen. Patienten wurden mit «fiktive Diagnosen» zu einer OP überredet. Mit Herzmedikamenten sollen sogar gezielt Herzsymptome erzeugt worden sein. Im EU-Vergleich investiert Rumänien am wenigsten Geld in sein Gesundheitssystem.

Dass Herz-Operationen teils unbegründet sind, zeigt sich auch hierzulande. Bei privat Zusatzversicherten steigt die Wahrscheinlichkeit um elf Prozent. Dies im Vergleich zu Grundversicherten. Unnötige Operationen seien schlicht «Realität».

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