Slowenien: Staats- und Regierungschef verurteilen Paramilitärs
In Slowenien haben Staats- und Regierungsspitze eine neue paramilitärische Einheit der politischen Rechten im Land scharf als «völlig unannehmbar» kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- In Slowenien marschierten Dutzende Paramilitärs an der Grenze zu Österreich auf.
- Staats- und Regierungschef des Landes fordern ein Vorgehen gegen die Männer.
In Slowenien verlangten Präsident Borut Pahor und Regierungschef Miro Cerar am Montag in Ljubljana, dass die Polizei und die Staatsanwaltschaft gegen die erstmals am vergangenen Samstag aufgetauchte Gruppe vorgehen.
In einem Wald in der Nähe der Stadt Maribor an der Grenze zu Österreich waren Dutzende maskierte Männer in olivgrünen Uniformen aufmarschiert. Einige von ihnen hätten Waffen getragen, berichteten lokale Medien.
Sie firmierten unter dem Namen «Steirer Garde» in Anspielung auf die historische Region Steiermark diesseits und jenseits Grenze. Organisator sei der prominente Nationalist und Rechtsextremist Andrej Sisko gewesen.
Es handle sich um eine «freiwillige Verteidigungsgruppe freier Männer», die ein «paralleles Rechtssystem» anstrebe, zitierte die slowenische Nachrichtenagentur STA den Anführer Sisko. Dass seine Leute zum Teil Waffen tragen, sei ein «fundamentales Menschenrecht». Das Euro- und Natoland Slowenien galt bisher als demokratisches Musterland. Heimische Sicherheitsexperten stuften die neue Gruppe als gefährlich ein.