Zwei Wochen nach einer vorgezogenen Parlamentswahl haben die Färöer-Inseln eine neue Regierung. Der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Aksel V. Johannesen, wurde am Donnerstag in der färöischen Hauptstadt Tórshavn zum neuen Regierungschef ernannt.
Coronavirus
Die Färöer-Inseln. - Keystone

In einer feierlichen Zeremonie übergab ihm der bisherige Amtsinhaber Bárdur á Steig Nielsen am Nachmittag symbolisch den Schlüssel für den Regierungssitz Tinganes. Der 50-jährige Johannesen ist bereits von 2015 bis 2019 Regierungschef gewesen.

Das neue Kabinett besteht aus neun Mitgliedern dreier Parteien, die sich in dieser Woche auf die Bildung einer Regierungskoalition geeinigt hatten und gemeinsam auf 18 der 33 Parlamentssitze kommen. Dazu zählen neben Johannesens Sozialdemokraten (Javnadarflokkurin) noch die Republikaner (Tjódveldi), deren Parteivorsitzender Høgni Hoydal neuer Aussenbeauftragter wird, und die liberale Fortschrittspartei (Framsókn).

Wie die Nachrichtenagentur Ritzau berichtete, will die Regierung den sogenannten Blockzuschuss, den die Färöer von Dänemark erhalten, in den kommenden vier Jahren gemäss Koalitionsvertrag um jährlich 25 Millionen Kronen (knapp 3,4 Millionen Euro) verringern. Ihr geht es dabei um mehr Unabhängigkeit, die sich Tjódveldi und Framsókn wünschen.

Die 18 Inseln mit ihren rund 54 000 Einwohnern sind weitgehend autonom, zählen aber offiziell zum Königreich Dänemark. Von Kopenhagen aus werden sie auch finanziell unterstützt. Dieser Zuschuss beläuft sich nach Ritzau-Angaben derzeit auf jährlich 642 Millionen Kronen (rund 86 Millionen Euro).

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RepublikanerRegierungRegierungschef