Inflation

Spanien diskutiert über Deckelung der Lebensmittelpreise

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Spanien,

Die steigende Inflation in Spanien hat Diskussionen über eine mögliche Deckelung der Preise von Grundnahrungsmitteln angestossen.

Lieferservice
Ein Hauslieferdienst von Grundnahrungsmitteln. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien wird darüber diskutiert, die Preise von Grundnahrungsmitteln zu decken.
  • Wegen der steigenden Inflation seien «rasche und wirksame Massnahmen» gefragt.
  • Die französische Kette Carrefour will in Spanien einen Grundnahrungsmittelkorb anbieten.

Wegen der galoppierenden Inflation ist in Spanien eine Debatte über die Möglichkeit einer Deckelung der Preise von Grundnahrungsmitteln ausgebrochen. Arbeitsministerin Yolanda Díaz startete eine Sondierungsrunde mit den Supermärkten des Landes. Dies, nachdem sie am Montag erstmals diesen umstrittenen Vorschlag gemacht hatte.

Das erste Treffen fand am Donnerstag mit Vertretern der französischen Kette Carrefour statt. Diese hat im Lebensmitteldetailhandel Spaniens den zweitgrössten Marktanteil. Am Montag sollen weitere Gespräche folgen.

Dass der Anfang mit den Franzosen gemacht wurde, hat einen Grund: Man werde einen günstigen Grundnahrungsmittelkorb mit 30 Produkten für insgesamt 30 Euro anbieten. Das kündigte Carrefour am Vortag in einer ersten Reaktion auf den Vorschlag der Ministerin an.

Vorstoss erhält kaum Verständnis

Diese Initiative werde am Montag beginnen und zunächst bis zum 8. Januar gelten, hiess es. Das Paket solle unter anderem Öl, Nudeln, Konserven und Kaffee beinhalten. Der Chef von Carrefour in Spanien, Alexandre de Palmas, schrieb auf Twitter: «Die derzeitige Situation erfordert rasche und wirksame Massnahmen.»

Die spanische Inflationsrate belief sich im August im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 10,4 Prozent. Der Vorstoss von Díaz stiess trotzdem nicht nur auf Verständnis.

Kritik von Opposition und Unternehmen

Es gab heftige Kritik der konservativen Opposition und von Unternehmern. Mit der freien Marktwirtschaft sei er nicht vereinbar, hiess es. Der Präsident des Unternehmerverbandes CEOE, Antonio Garamendi, bezeichnete den Vorschlag als «sowjetisch».

Auch innerhalb der Regierung sorgte Díaz vom linksalternativen Koalitions-Juniorpartner Unidas Podemos (UP) für Unruhe. Nach europäischem Recht seien Preisinterventionen nur auf regulierten Märkten möglich. Das betonte Landwirtschaftsminister Luis Planas, der der Sozialistischen Partei (PSOE) von Ministerpräsident Pedro Sánchez angehört. Díaz erklärte daraufhin, sie habe nicht von Interventionen gesprochen, sondern von «Vereinbarungen».

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