Spanien kauft Schweizer Schulungsflugzeuge für über 200 Millionen
Das spanische Verteidigungsministerium hat einen Auftrag in Höhe von fast 205 Millionen Euro an den Schweizer Flugzeughersteller Pilatus vergeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Spanien bestellt beim Schweizer Flugzeugbauer Pilatus 24 «PC-21».
- Der Auftrag um die Übungsflugzeuge bringt Pilatus über 200 Millionen Franken ein.
Das spanische Verteidigungsministerium war auf der Suche nach einem neuen Ausbildungsflugzeug für seine Piloten. Es soll das Flugzeug «Casa C-101 Mirlo» ersetzen, das seit 1980 im Dienst ist. Nun ist die Entscheidung gefallen, wie die spanische Tageszeitung «ABC» berichtet.
Der Auftrag sei an den Schweizer Flugzeughersteller «Pilatus Aircraft Ltd.» erteilt worden. Zum Lieferumfang gehörten neben den 24 Flugzeugen des Typs PC-21 auch einige Simulatoren. Damit sicherte sich Pilatus einen Auftrag mit einem Gesamtwert von fast 205 Millionen Euro.
Das Preis-Leistung-Verhältnis sei der ausschlaggebende Faktor gewesen. Das Ministerium sei an eine Ausgabenobergrenze von 225 Millionen Euro gebunden gewesen. Ausserdem habe die Deadline des «Mirlo» von September 2021 das Verteidigungsministerium unter Druck gesetzt.
Erst im August erschütterte ein Unfall das spanische Militär. Der erfahrene Pilot Francisco Marín war bei einem Übungsflug mit seinem Flugzeug ins Meer gestürzt und verlor dabei sein Leben.
Aufwind nach Vorwürfen gegen Pilatus
Dem Schweizer Flugzeugbauer dürfte diese Nachricht nach der Kritik um die Geschäfte mit Saudi-Arabien Auftrieb geben. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) erhebt Vorwürfe gegen Pilatus. Das Unternehmen habe Flugzeug-Wartungsaufträge in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht korrekt gemeldet.
Das EDA hat eine Strafanzeige eingereicht, die Bundesanwaltschaft hat daraufhin ein Verfahren eröffnet.