Spaniens Innenminister wegen Flüchtlingskrise nach Mauretanien

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Spanien,

Mauretanien ist eines der ärmsten Länder der Welt. Gleichzeitig ist es Herkunft vieler Flüchtlinge, die nach Spanien reisen. Jetzt bekommen sie Besuch.

Fernando Grande-Marlaska
Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Spaniens Innenminister will rigoros gegen Migranten vorgehen.
  • Dafür macht er sich jetzt nach Mauretanien auf.

Angesichts der drastisch gestiegenen Zahl von Flüchtlingen an der andalusischen Küste reist Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska an diesem Montag zu Gesprächen nach Mauretanien. Geplant sei unter anderem ein Treffen mit dem Präsidenten des nordwestafrikanischen Staates, Mohamed Ould Abdel Aziz, berichteten spanische Medien unter Berufung auf Ministeriumsquellen in Madrid. Anschliessend werde Grande-Marlaska in die Hafenstadt Nouadhibou ganz im Norden Mauretaniens weiterreisen.

Effektive Massnahmen

Spanien hat dort seit Jahren eine Polizeieinheit stationiert, die unter anderem Schlepper-Banden bekämpfen und den Flüchtlingsstrom eindämmen soll. Tatsächlich gelangen Frontex-Statistiken zufolge nur sehr wenige Migranten über diese Route auf die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln: Von Januar bis Mai waren es lediglich 108.

Gleichzeitig geht aus Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) hervor, dass Mauretanien – eines der ärmsten Länder der Welt – zusammen mit Staaten südlich der Sahara sowie Mali und Marokko eines der Hauptherkunftsländer der Flüchtlinge ist, die durch die Strasse von Gibraltar und das Alborán-Meer Spanien ansteuern.

Kontrolle oder Kollaps?

Grande-Marlaska hatte am Wochenende bereits die Retter und die Polizisten in Andalusien besucht – der Region, die am schwersten von der Krise betroffen ist. Dabei betonte er, die Situation sei bisher unter Kontrolle. Medien berichteten hingegen von einem «Kollaps» in Südspanien. «Kollaps ist ein Wort, das nicht der Realität entspricht», betonte der Politiker.

Von Freitag bis Sonntag hatte die spanische Seenotrettung erneut mehr als 1400 Flüchtlinge auf mehreren Dutzend Booten gerettet. Laut IOM ist Spanien das neue Hauptziel afrikanischer Migranten. Jedoch hat die Gesamtzahl von Flüchtlingen, die über das Meer nach Europa kommen, im Vergleich zum Vorjahr drastisch abgenommen. Waren es laut IOM von Januar bis Juli 2017 noch rund 114 000 so waren es 2018 im gleichen Zeitraum nur noch knapp 52 000.

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